Hussein I. (Jordanien)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hussein bin Talal (* 14. November 1935; † 7. Februar 1999) war von 1952 bis 1999 König von Jordanien (Haschemitisches Königreich von Jordanien).
Hussein, der zu seiner Zeit – neben Hassan II. von Marokko – vom arabischen Volk als ein als Staatschef amtierender direkter Nachkomme Mohammeds angesehen wurde, war 1935 in Amman als Sohn von Talal und Enkel von Abdallah ibn Hussain, des Sohns des Scherifen Hussein von Mekka, zur Welt gekommen. Nach der Absetzung seines Vaters wegen Geisteskrankheit übernahm Hussein 1952 die Regierung und wurde 1953 gekrönt. Er verfolgte eine gemäßigte prowestliche Politik, was auch der schwachen Wirtschaft des Landes geschuldet war. Seit Mitte der sechziger Jahre nahmen die Spannungen mit Israel um die Nutzung des Jordanwassers durch Israel und die Unterstützung der PLO durch Jordanien zu. Im Sechstagekrieg im Juli 1967 eroberte Israel von Jordanien die Altstadt von Jerusalem und das Westjordanland. Am 2. September 1970, verübte die Demokratische Volksfront (DFLP), die radikalste Organisation der PLO, ein Attentat auf König Hussein, welches dieser überlebte. Unmittelbare Folge des geplanten Mordes war der so genannte "Schwarze September", der jordanisch-palästinensische Bürgerkrieg von 1970 bis 1971. Dabei zerschlug Hussein mit Hilfe der Beduinen die palästinensischen Organisationen in Jordanien, die zunehmend die Macht im Staat bedrohten. 1974 wurde die PLO auch von Hussein anerkannt und 1988 auf alle jordanischen Ansprüche auf das Westjordanland zu Gunsten der PLO verzichtet.
Während der Kuwait-Krise (1990–1991) geriet Jordanien in weitgehende politische Isolation, als Hussein II. zwischen den Alliierten und dem Irak vermitteln wollte. Diese wurde aber aufgebrochen, als Jordanien 1994 mit Israel Frieden schloss. Seit 1991 begann mit der Zulassung von Parteien auch eine Demokratisierung des Landes.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- König Hussein von Jordanien, Mein gefährliches Leben. Paul List Verlag, München 1962.
- König Hussein von Jordanien, Mein Krieg mit Israel. Aufgezeichnet von Vick Vance und Pierre Lauer. Verlag Fritz Molden, Wien-München-Zürich 1969.
[Bearbeiten] Ehen und Nachkommen
- Sharifa Dina bint 'Abdu'l-Hamid (Hochzeit 19. April 1955, Scheidung 1957)
- Prinzessin Alia (*1956)
- Antoinette Avril Gardiner, später Muna al-Hussein (Hochzeit 25. Mai 1961, Scheidung 1972)
- Abdullah II. (*1962)
- Faisal (*1963)
- Aisha (*1968)
- Zein (*1968)
- Alia Baha ed Toukan, kam bei einem Helikopterabsturz ums Leben
- Haya (*1974)
- Ali (*1975)
- Abdir (*1972, adoptiert 1976)
- Elizabeth (Lisa) Najeeb Halaby
- Hamzah (*1980)
- Hashim (*1981)
- Iman (*1983)
- Raiyah (*1986)
Vorgänger Talal |
König von Jordanien 1952-1999 |
Nachfolger Abdullah II. |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hussein |
KURZBESCHREIBUNG | von 1952 bis 1999 König von Jordanien |
GEBURTSDATUM | 14. November 1935 |
STERBEDATUM | 7. Februar 1999 |