Hans Maikowski (SA)
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Hans Eberhard Maikowski (eigentlich: Maikowsky) (* 25. Februar 1908 in Berlin; † 30. Januar 1933 in Berlin) war Mitglied der SA. Bedingt durch seinen gewaltsamen Tod am Tag der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er ähnlich wie Horst Wessel zu einem wesentlichen Thema der nationalsozialistischen Propaganda hochstilisiert.
Der gelernte Gärtner Maikowski gehörte zu den Mitgliedern des als Sportverein getarnten Wehrverbandes Olympia. Als Mitglied der SA hatte er die Funktion des Führers des SA-Sturm 33 Berlin-Mitte inne. Er nahm am Fackelumzug zur Feier der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 teil. Auf dem Rückweg von dieser Veranstaltung kam es in der Wallstraße in Berlin-Charlottenburg – der heutigen Zillestraße, die zwischenzeitlich Maikowskistraße hieß – zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Bei dieser Straßenschlacht wurden Maikowski und der Polizist Josef Zauritz erschossen.
Die Umstände der Tat wurden nie ganz geklärt. Die Taten wurden von der nationalsozialistischen Propaganda den Kommunisten angehängt, die selbst darauf beharrten, dass aus ihren Reihen kein Schuss abgegeben wurde. In einem großen Schauprozess wurden die 56 Angeklagten, fast alle Mitglieder der KPD, von der willfährigen Justiz zu insgesamt 39 Jahren Zuchthaus und 95 Jahren Gefängnis verurteilt, ohne dass man ihnen eine direkte Beteiligung an der Tat nachweisen konnte. Nur ein Angeklagter wurde freigesprochen. Nach dem Krieg tauchten bis dahin unterdrückte Aussagen von SA-Kameraden von Maikowski auf, die einen SA-Mann namens Buske als Täter bezeichneten. Die gezielte Beseitigung eines unbequemen Mannes aus den eigenen Reihen, dessen Qualitäten vor allem im brutalen Straßenkampf lagen (auf das Konto des Sturms 33 gingen zahlreiche Morde an politischen Gegnern in den frühen 30er Jahren), der aber schwer in eine staatstragende Partei integrierbar war, ist durchaus plausibel. Ob mit Zauritz ein Zeuge gezielt beseitigt wurde oder ob er von einer verirrten Kugel getroffen wurde ist unklar.
Die nationalsozialistische Propaganda stellte Maikowski als Märtyrer und Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung heraus. Am 5. Februar 1933 erfolgte für beide Opfer ein Staatsbegräbnis auf dem Invalidenfriedhof in Berlin. Vom Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels wurde hieraus eine Großveranstaltung inszeniert, an der 600.000 Menschen teilgenommen haben sollen. Die Trauerreden des Invalidenhauspfarrers, sowie von Hermann Göring und Goebbels wurden reichsweit im Rundfunk übertragen. Nach dem Tode Maikowskis wurden in vielen deutschen Städten und Gemeinden Straßen nach ihm benannt. Am Ort seines Todes in der Wallstraße 52 wurde eine, inzwischen entfernte, Gedenktafel angebracht. Dabei wurde der 'undeutsche' Buchstabe 'y' im Namen Maikowsky kurzerhand durch ein 'i' ersetzt. Dagegen erhob die Familie Maikowskis Einspruch. Von Seiten der SA wurde die Familie jedoch 'überzeugt', statt dessen ihren eigenen Namen in Maikowski zu ändern.
Personendaten | |
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NAME | Maikowski, Hans Eberhard |
ALTERNATIVNAMEN | Maikowsky, Hans Eberhard |
KURZBESCHREIBUNG | Mitglied der SA |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1908 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 30. Januar 1933 |
STERBEORT | Berlin |