Friedrich Wilhelm Marpurg
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Friedrich Wilhelm Marpurg (* 2. November 1718 bei Seehausen, Altmark; † 22. Mai 1795 in Berlin) war ein wichtiger deutscher Musiktheoretiker der Aufklärung.
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[Bearbeiten] Leben
Marpurgs Lebensdaten sind leider nur unvollständig überliefert. Gesichert ist, dass er in seiner Jugend eine gute Ausbildung genoss und mit Winckelmann und Gotthold Ephraim Lessing befreundet war. 1756 kam er als Sekretär eines Generals Rothenburg oder Bodenberg nach Paris, wo er die Bekanntschaft von Voltaire, Jean Baptiste le Rond d'Alembert und Jean-Philippe Rameau machte.
1746 ging er nach Berlin, wo er mehr oder weniger selbstständig war und, auch bedingt durch seinen Eigensinn und seine schwierige Art, oft die Anstellung wechselte. Marpurgs Angebot, exklusiv für Breitkopf zu schreiben, schlug der Musikverlag 1757 aus. Im Jahre 1763 wurde er Direktor der Königlichen Lotterie und zum Preußischen Kriegsrat ernannt. 1766 kam in Hamburg sein Sohn Johann Friedrich zur Welt, der später als Geiger Karriere machte.
[Bearbeiten] Arbeit
Eines der ersten Verdienste Marpurgs war seine Arbeit über die Fuge, speziell über Bachs Kunst der Fuge, die heute als älteste Quelle für die Aufführungspraxis des Werkes gelten. Dadurch und durch seine zahlreichen anderen Schriften wurde er bald zum führenden deutschen Theoretiker. Einen großen Beitrag leistete er auch mit seiner Grammatik der Setzkunst, in der viele der noch heute üblichen musiktheoretischen Begriffe etabliert werden.
In Diskussionen galt er als dickköpfig und zynisch, womit er sich viele Feinde machte. Diese Eigenschaft bewahrte er, wie auch seinen unerschöpflichen Wissensdurst, bis ins hohe Alter, wo er noch Experimente mit der Wasserorgel machte, um ihre antiken Beschreibungen zu überprüfen.
Noch im 19. Jahrhundert war sein Ansehen groß, bei C. F. D. Schubart ist er „einer der größten mus. Theoretiker in ganz Europa“.
[Bearbeiten] Werkauswahl
- Der kritische Musikus an der Spree, 1750
- Abhandlung von der Fuge, 1754
- Historisch-kritische Beyträge zur Aufnahme der Musik, 1754 – 1778
- Anleitung zum Clavierspiel, 1755 - als Online-Version (in Auszügen): http://www.koelnklavier.de/quellen/marpurg-klav/_index.html
- Handbuch bey dem Generalbasse und der Composition, 1757 – 1762
- Kritische Briefe über die Tonkunst, 1760 – 64
- Die Kunst das Clavier zu spielen, 1762
- Neue Methode allerley Arten von Temperaturen dem Claviere aufs bequemste mitzuteilen, Berlin, 1790
[Bearbeiten] Weblinks
- Kostenlose Noten von Friedrich Wilhelm Marpurg in WIMA: Werner Icking Music Archive
Personendaten | |
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NAME | Marpurg, Friedrich Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiktheoretiker und -kritiker der Aufklärung |
GEBURTSDATUM | 2. November 1718 |
GEBURTSORT | Altmark |
STERBEDATUM | 22. Mai 1795 |
STERBEORT | Berlin |