Franz Ott
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Franz Ott (* 2. März 1910 in Ottenreuth, Böhmen, † 13. August 1998 in Würzburg) war ein deutscher Vertriebenenpolitiker.
Ott studierte in Prag 1930 bis 1935 Theologie. 1935/36 arbeitete er als Kaplan, 1936/37 leistete er seinen Wehrdienst ab. 1938 meldete er sich zum Freicorps Henlein, einer nationalsozialistischen Organisation der Sudetendeutschen, später wurde er Mitglied der SA in Rothau. 1940 löste er sich von seinem kirchlichen Dienstherren und wurde Mitarbeiter beim nationalsozialistischen Gaustudentenführer in Prag. 1942 bis 1945 war er Soldat in der Wehrmacht. Noch kurz vor Kriegsende hielt er in Lazaretten nationalsozialistische Durchhaltereden.
1945 bis 1947 war Ott Benefizient in Bayern, ihm wurde wegen einer sexuellen Beziehung zu einer jungen Frau jedoch die Jurisdiktion und die Zelebrationserlaubnis entzogen. Nach seiner Übersiedlung nach Württemberg hat er sich dort 1947 "mit lückenhaften Angaben ein Vikariat in Esslingen erschlichen" (so die offizielle Mitteilung der Diözese Rottenburg). Die kirchlichen Ämter wurden ihm wegen der Aufrechterhaltung seiner von der katholischen Kirche nicht genehmigten Kandidatur zum Deutschen Bundestag durch das Bischöfliche Ordinariat Rottenburg am 10. September 1949 entzogen.
1949 wurde Ott für die Notgemeinschaft Württemberg-Baden, eine Vertriebenenorganisation, Bundestagsabgeordneter, da er den Wahlkreis Esslingen mit 1001 Stimmen Vorsprung vor dem SPD-Kandidaten Albert Pflüger gewann. Er schloss sich erst der WAV-Fraktion (4. Mai 1950, dann der BHE/DG-Gruppe (13. Oktober 1950) an und wechselte am 26. März 1952 zur DP. Diese schloss ihn jedoch bereits am 26. Juni 1952 wieder aus, nachdem bekannt geworden war, dass er zumindest eine Frau aus dem Bonner Bundeshaus heraus telephonisch sexuell belästigt hatte.
Nach dem Ende der Legislaturperiode 1953 kehrte er erneut in kirchliche Dienste zurück, diesmal in der Diözese Würzburg. Dort war er als Geistlicher und Religionslehrer tätig. 1989 wurde Ott zum Monsignore ernannt.
[Bearbeiten] Literatur
- Christian Rilling: Für die "Ärmsten der Armen"? Die Wahl von Dr. Franz Ott zum ersten direkt gewählten Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis Esslingen am 14. August 1949. In: Esslinger Studien 43 (2004), S. 197-237.
Personendaten | |
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NAME | Ott, Dr. Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 2. März 1910 |
GEBURTSORT | Marienbad/Sudetenland |
STERBEDATUM | 13. August 1998 |
STERBEORT | Würzburg |