FileMaker
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
FileMaker, heute FileMaker Pro, ist ein Datenbankprogramm für Macintosh und Windows. Version 1.0 von Filemaker wurde von der Firma Nashoba Systems für den Apple Macintosh entwickelt und 1985 ausgeliefert.
Die Firma Forethought, welche die Datenbank Nutshell für den IBM-PC verkaufte, kaufte FileMaker und verkaufte um 1986/87 eine Version unter dem Namen FileMaker Plus. 1988 kaufte Nashoba Systems es zurück und verkaufte FileMaker 4. Wenige Monate später übernahm die Firma Claris (eine Apple-Tochter) das Programm und brachte es als FileMaker II auf den Markt. Mit der Vorstellung von Claris FileMaker Pro sprang die Versionsnummer auf 1 zurück. FileMaker war das erste Datenbankprogramm, mit dem es möglich war, im laufenden Betrieb die Datenbankstruktur zu ändern, neue Datenfelder zu definieren und bereits existierende zu löschen. Ab Version 2.1, die 1993 erschien, war das Programm auch für Windows verfügbar. Seit der Version 3 (1996) ist FileMaker ein relationales Datenbanksystem, seit Version 4 verfügt es über ODBC-Import und rudimentäre SQL-Fähigkeiten.
Seit 1998 wird das Programm von der eigens gegründeten, aus Claris hervorgegangenen Firma FileMaker, Inc. hergestellt und vertrieben. Die 2004 erschienene Version 7.0 wurde komplett neu programmiert, das gesamte Datenmodell revidiert und die Funktionalität erheblich erweitert. Version 7 unterstützte erstmals Unicode sowie mehrere Tabellen pro Datei. An die Stelle von eindimensionalen Beziehungen zwischen Dateien traten nun vielschichtige Relationen zwischen Tabellenauftreten. Mit Version 8 kam die Möglichkeit hinzu, eigene Funktionen (custom functions) definieren zu können, die erstmal auch rekursive Aufrufe unterstützen, womit eine deutliche Erweiterung des Leistungsspektums erzielt wurde.
Weltweit hat sich FileMaker neben Access (von Microsoft) zum Standarddatenbankprogramm für fortgeschrittene Anwender entwickelt. Charakteristisch ist seine einfache und intuitive Benutzbarkeit.
Auch im Umfeld des Database Publishings wird FileMaker zum Sammeln und Konfektionieren von Daten verwendet. Die Datenübergabe an Layoutprogramme erfolgt, via Export CSV / XML oder auch via ODBC und nativen Zugriff seitens Adobe InDesign Plug-ins und QuarkXPress XTensions.
Weitere Merkmale des Programms:
- Windows- und Mac-OS-Versionen können in einem Computernetzwerk gemeinsam dieselbe Datei verwenden
- Datenfelder können bis zu 2 GB aufnehmen
- Jede FileMaker Pro 8-Datenbank speichert bis zu 8 Terabyte Daten
- fertige Datenbanken können fast auf Knopfdruck im Internet veröffentlicht werden
- prozedurale, nicht objektorientierte Programmierung (Anwender-Skripte sowie AppleScript)
- Erstellung von Runtime-Versionen mit FileMaker Pro Advanced möglich, die ohne FileMaker-Version lauffähig sind und legal vertrieben werden können. Diese bieten jedoch keine Netzwerkunterstützung.
- Speicherung vieler Bild-, Medien- und Dateiformate in sogenannten Medienfeldern möglich
- seit Version 8, native Erstellung von PDF Dokumenten, jedoch nicht in Runtime-Versionen
[Bearbeiten] Versionen
Das Programm ist in mehreren Versionen verfügbar:
- FileMaker Pro: das eigentliche Datenbankprogramm
- FileMaker Pro Advanced (bis Version 7 FileMaker Developer) entspricht FileMaker Pro erweitert um Entwicklerfunktionen (Database Design Report zur Analyse von Lösungen, Script Debugger, um Scripte Schritt für Schritt ablaufen zu lassen, selbstdefinierte Funktionen (Custom Functions) und die Möglichkeit der Erstellung von Runtime-Versionen, die ohne Installation von FileMaker Pro laufen)
- FileMaker Server: ermöglicht professionelles Arbeiten im Netzwerk
- FileMaker Server Advanced: ermöglicht Web- und ODBC-Zugriff
- FileMaker Mobile: für die Arbeit mit Handheld-Computern