Eutiner Schloss
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Das Eutiner Schloss ist aus einer mittelalterlichen Burg hervorgegangen und die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe des Fürstbistum Lübeck und der Herzöge von Oldenburg. Es liegt inmitten der gleichnamigen Stadt Eutin.
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[Bearbeiten] Geschichte des Schlosses
Das Schloss ging 1156 aus dem Haus des Bischofs Gerold hervor und wurde im späten 13. Jahrhundert zur Burg ausgebaut. 1689 brannte die Burg durch ein Feuer, ausgebrochen in der Lübecker Straße, nieder. Bis 1692 wurde es wieder aufgebaut. Nach der Säkularisation des Fürstbistums zum Fürstentum Lübeck 1803 wurde das Schloss zur Nebenresidenz der Großherzöge von Oldenburg und blieb nach 1918 bis 1992 im Besitz der herzoglichen Familie, wurde aber nur noch selten bewohnt. 1992 bringt die herzogliche Familie Schloss und Garten in die neugegründete Stiftung Schloss Eutin ein. Das Schloss ist größtenteils als Museum öffentlich zugänglich und präsentiert fürstliche Lebenskultur der letzten Jahrhunderte. Das Eutiner Schloss war Kulisse für Teile des Films Cabaret.
[Bearbeiten] Das Schloss
Die aus Backstein errichtete, vierflügelige Anlage umschließt einen hellen Hof mit verputzten Wänden, der im Gegensatz zu den nüchternen Außenfassaden mit barocken Fensterdekorationen und zwei Loggien aufwarten kann und einen nahezu südländischen Eindruck vermittelt. Die Schauseite des Schlosses ist zur Stadt und auf den Schlossplatz gerichtet, sie wird betont durch einen mächtigen, giebelgeschmückten Torturm sowie zwei weitere Türme an den Außenseiten, wovon der linke in seinen Grundmauern noch der alten Festung entstammt. Die übrigen Fassaden sind bis auf die grünen Fensterläden schmucklos, lediglich die Gartenseite wird durch ein kleines Portal betont. Der Gartenseite ist außerdem eine kleine, bepflanzte Terrasse vorgelagert. Das Schloss ist komplett von einem Wassergraben umgeben.
Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss durch den schwedischen Hofbaumeister Rudolph Matthias Dallin in den Jahren von 1717 bis 1727. Zu dieser Zeit wurden auch viele der Wohnräume dem Zeitgeschmack entsprechend barock umgestaltet. In der Schlosskapelle findet sich eine Orgel von Arp Schnitger.
[Bearbeiten] Schlosspark
Der Schlosspark war im 18. Jahrhundert einer der größten Barockgärten in Schleswig-Holstein. Der Park führte von der Gartenseite des Schlosses weg und umschloss winkelförmig die kleine Bucht des Eutiner Sees. Vor dem Schloss waren große Broderieparterres angelegt, die im ferneren Bereich in schattige Boskette übergingen. Hier lernte die zukünftige Zarin Katharina die Große den Prinzen Karl Peter Ulrich von Holstein-Gottorf kennen, der als Peter III. 1762 zum russischen Zaren gekrönt wurde und die Linie Romanow-Holstein-Gottorp begründete. Der Park wurde Ende des 18. Jahrhunderts in einen Landschaftsgarten im englischen Stil umgewandelt. Im Schlosspark, welcher direkt am Eutiner See liegt und diesen landschaftlich mit einbezieht, findet man neben großen Alleen schöne Baumbestände und einen kleinen Sonnentempel. Außerdem steht hier die Freilicht-Bühne, auf der im Sommer verschiedene Opern gespielt werden.
[Bearbeiten] Umgebung
Der klassizistische Schlossplatz wird u. a. durch das Kavaliershaus und den Marstall begrenzt, die Gebäude beherbergen heute verschiedene öffentliche Einrichtungen.
Zum Eutiner Schloss gehört außerdem, gewissermaßen als Dependance, das kleine, spätbarocke Jagdschlösschen am Ukleisee von 1776, dass hier, versteckt im Wald auf einer Anhöhe über dem See, für den Fürstbischof Friedrich August erbaut wurde. Das pavillonartige Gebäude wurde in den letzten Jahren umfassend renoviert - die ungewöhnlichen, glasierten Dachpfannen entsprechen alten Vorbildern - und der Festsaal wird heute u. a. für Konzertveranstaltungen genutzt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Schloss Eutin auf museen-sh.de
- Das Schloss in der Weihnachtsbeleuchtung 2005
- Entwicklung des Schlossparks von Eutin
Koordinaten: 54° 8' 14" N, 10° 37' 13" O