Dorothea Binz
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Dorothea Binz (genannt „Theodora”; * 16. März 1920 in Düsterlake, Kreis Templin; † 2. Mai 1947 in Hameln, hingerichtet) war Oberaufseherin im Konzentrationslager Ravensbück.
[Bearbeiten] Leben
Nach dem Besuch einer privaten Volksschule arbeitete Binz u. a. als Tellerwäscherin. Einen Beruf hat sie nie erlernt.
1939 meldete sie sich freiwillig zum Dienst im KZ Ravensbrück. Bis in den Januar 1945 - in diesem Monat trat sie einen Urlaub an - war sie dort eingesetzt, ab August 1943 als Stellvertretende Oberaufseherin. Ihre Vorgesetzten waren zu dieser Zeit Lagerführerin Erna Rose und Oberaufseherin Johanna Langefeld.
Der spätere Prozess gegen Binz brachte grausame Misshandlungen von Gefangenen ans Licht: Binz hetzte ihren abgerichteten Hund auf Frauen, die so zerfleischt wurden. Ohne Mitleid verteilte sie Schläge, an deren Folgen viele Gefangene starben. Auch an öffentlichen Auspeitschungen soll sie sich ergötzt haben, oft in Begleitung ihres Freundes Edmund Bräuning.
Britische Soldaten verhafteten Binz im Mai 1945. Im Hamburger „Curiohaus“ wurde sie unter britischer Gerichtsbarkeit angeklagt (erster Ravensbrück-Prozess). Sie nahm vor Gericht eine Teilschuld auf sich, indem sie zugab, Gefangene geschlagen zu haben.
Ihr Urteil vom 3. Februar 1947 lautete auf „Tod durch den Strang“. Ein Gnadengesuch ihres Rechtsanwalts wurde abgelehnt und das Urteil am 31. März des Jahres bestätigt.
Dorothea Binz wurde am 2. Mai 1947 morgens um 9.01 Uhr durch den englischen Henker Albert Pierrepoint hingerichtet. Am selben Tag vollstreckte er auch die Todesurteile gegen die die KZ-Aufseherinnen Elisabeth Marschall und Grete Boesel.
Personendaten | |
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NAME | Binz, Dorothea |
KURZBESCHREIBUNG | Oberaufseherin im Konzentrationslager (KZ) Ravensbück |
GEBURTSDATUM | 16. März 1920 |
GEBURTSORT | Düsterlake, Kreis Templin |
STERBEDATUM | 2. Mai 1947 |
STERBEORT | Hameln |