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Dominikus

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Dominikus (Begriffsklärung).
Tizian, der Heilige Dominikus, ca. 1565
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Tizian, der Heilige Dominikus, ca. 1565

Dominikus (* um 1170 in Caleruega bei Burgos (Altkastilien); † 6. August 1221 in Bologna, Italien) war der Gründer des Predigerordens der Dominikaner.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Dominikus wurde als Domingo de Guzmán als Sohn eines kastilischen Gutsherrn in Caleruega geboren. Die Familie gehörte zum Adel und stand der Kirche nahe: sein Bruder Antonio war Weltpriester, der sich in einem Spital in der Krankenpflege engagierte, und sein Bruder Manes schloss sich später ebenfalls den Dominikanern an. Die Mutter Johanna und der Bruder Manes wurden selig gesprochen.

Im Alter von fünf Jahren wurde Dominikus zu einem Onkel mütterlicherseits gebracht, der Erzpriester war. Dort wurde Dominikus unterrichtet, bis er im Alter von 14 Jahren sein Studium der Freien Künste in Palencia begann. Schon bald danach begann er jedoch, Theologie und Philosophie zu studieren. Beeindruckt durch eine Hungersnot verkaufte er während des Studiums seine eigenen Bücher, um mit dem Erlös Notleidenden zu helfen. 1196 wurde er Kanonikus der Augustiner an der Kathedrale von Burgos und einige Jahre später Prior. In dieser Zeit führte er ein zurückgezogenes kontemplatives Leben.

Im frühen 13. Jahrhundert reiste er mit seinem Bischof durch Südfrankreich, wo damals die Albigenserbewegung auf ihrem Höhepunkt war. Es fiel ihm auf, dass die Albigenser die Leute durch die Askese und das intellektuelle Niveau ihrer Leiter anzogen, die in starkem Kontrast zur Lebensweise und geringen theologischen Bildung der örtlichen Bischöfe und Priesterschaft stand. Auch fiel ihm auf, dass die Albigenser dem einfachen Volk predigten, was in der katholischen Kirche damals nicht üblich war. Überzeugt, dass es bessere Mittel als Gewalt gibt, um Ketzerei zu bekämpfen, begann Dominikus ein Leben als Wanderprediger in den Gebieten des Languedoc. Anfänglich trug ihm das wenig Erfolg, dafür Beleidigungen, Drohungen und Steinwürfe ein. Bald erkannte er, dass die Predigt der Zisterzienser wegen deren prunkvollem Auftreten wenig Erfolg hatte. Er verband seine Predigt mit einem disziplinierten geistlichen Leben und intensivem Studium, um die bestmöglichen Argumente gegen die Ketzerei zu finden, und engagierte sich in theologischen Disputationen mit den Katharern. Er gründete ein Frauenkloster in Prouille, um einen Gegenpol zu den Frauenklöstern der Albigenser zu bilden, in denen viele, auch nicht-katharische Mädchen eine Ausbildung erhielten. Der Erzbischof von Toulouse stellte ihm eine Kirche und ein Haus für eine Mönchsgemeinschaft zur Verfügung.

1208 wurde der Zisterzienser und päpstliche Legat Pierre de Castelnau, vermutlich auf Befehl des Grafen Raimund von Toulouse, ermordet, was dem Papst dem seit längerem gesuchten Anlass gab, die Unterstützung nordfranzösischer Herren und des Königs von Frankreich einzufordern, um einen Kreuzzug gegen die Albigenser und ihre örtlichen Unterstützer, insbesondere den Grafen von Toulouse und den Vizegrafen von Béziers, durchzuführen. Zu dem von den französischen Teilnehmern gewählten Anführer Simon von Montfort stand Dominikus bereits seit 1204 in einer persönlichen Beziehung. Er folgte dessen Armee, befasste sich jedoch in erster Linie damit, in den eroberten Orten zu predigen. Von 1212 bis 1215 wurde ihm dreimal ein Bistum angeboten, aber Dominikus lehnte jeweils ab.

Autodafé unter Vorsitz des hl. Dominikus (Gemälde von Pedro Berruguete, 1475)
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Autodafé unter Vorsitz des hl. Dominikus (Gemälde von Pedro Berruguete, 1475)

1215 gründete er in Toulouse mit sechs anderen eine lokale Kongregation mit dem Zweck, die katholische Lehre zu verbreiten und Ketzerei zu bekämpfen. Im gleichen Jahr fand in Rom das vierte Laterankonzil statt, dessen zehnter Kanon eine Intensivierung von Predigt und Seelsorge fordert. Als Dominikus beim Papst Innozenz III. um eine Genehmigung zur Ordensgründung ersuchte, wurde dies abgelehnt, aber er wurde ermuntert eine bestehende Ordensregel zu übernehmen. Also nahm Dominikus die Regel der Augustiner-Kanoniker an, die er seinen Bedürfnissen anpasste. Er fügte die Regel der Armut hinzu, aus der Erfahrung heraus, dass es vor allem die materielle Verweltlichung der Kirche und ihrer Amtsträger war, was ihre Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung beschädigte und die Entstehung von Häresien begünstigte. 1216 wurde der Orden der Prediger vom Papst genehmigt.

Von Anfang an betonte der Orden der Prediger - der offizielle Name der Dominikaner - das Studium, in starkem Gegensatz zu Franz von Assisi, der seinen Brüdern nicht einmal den Besitz eines Psalters erlaubte. Die Dominikaner mussten intellektuell gut ausgerüstet sein, um den Argumenten der Ketzer zu begegnen, und deshalb erhielten ihre Novizen eine sorgfältige Schulung. Der Orden wuchs rasch: In den vier Jahren nach der Gründung entstanden neun Priorate in Italien, sechs in Frankreich, und zwei in Spanien, und die Brüder predigten in England, Skandinavien, Ungarn und Deutschland mit insgesamt 60 Konventen. In Paris und Bologna lehrten bald dominikanische Professoren. Dominik reiste von Kloster zu Kloster und predigte selbst mit großem Erfolg (in der Lombardei soll er Zehntausende bekehrt haben).

Am 6. August 1221 starb er mit 56 Jahren nach mehrwöchiger Krankheit in Bologna. Er starb im Bett eines Mitbruders, da er kein eigenes Bett hatte, und im Ordenskleid eines Mitbruders, da er kein zweites hatte, um sein eigenes abgetragenes Ordenskleid zu wechseln.

Von seinen Mitbrüdern wurde er als ausgeglichener, freundlicher und fröhlicher Mann mit viel Mitleid für jede Art von Leiden geschildert.

Da der von Dominikus gegründete Orden der Dominikaner in der Inquisition aktiv engagiert war, wird auch Dominikus oft mit der Inquisition in Verbindung gebracht. Dies ist jedoch historisch nicht korrekt, da die Inquisition erst 1235, vierzehn Jahre nach dem Tod von Dominikus eingesetzt wurde.

Mit Papst Gregor IX. kam 1227 ein Freund des Dominikus auf den Stuhl Petri. Er war es, der den Kanonisierungsprozess einleitete, der mit der Heiligsprechung des Dominikus 1234 seinen Abschluss fand. Etwa zur gleichen Zeit, am 20. April 1233, erließ er eine Bulle, die die Dominikaner mit der Ausmerzung der Häresie beauftragte. Zwei Tage später richtete er sich mit einer weiteren Bulle erneut an die Dominikaner und ermächtigte sie, den Klerikern, die von der Ketzerei nicht ablassen, ihre Pfründen für immer zu entziehen und gegen sie ohne Berufung vorzugehen, sowie wenn nötig die Hilfe des weltlichen Armes aufzurufen. Außerdem verkündete der Papst die Einrichtung eines ständigen Tribunals, das mit Dominikanerbrüdern besetzt werden sollte. Damit war die Inquisition etabliert. Ein Jahr später 1234 nahm sie ihre Arbeit auf.

[Bearbeiten] Gedenktag

Dominikus wurde am 13. Juli 1234 von Papst Gregor IX. heilig gesprochen. Sein Gedenktag ist der 8. August.

Er ist der Schutzpatron der Astronomen, der Wissenschaftler, der fälschlich Angeklagten, der Dominikanischen Republik und der Städte Bologna, Madrid und Córdoba.

[Bearbeiten] Ikonografie

Attribute von Dominikus sind Kreuz, Rosenkranz, Buch und Weltkugel, Lilienstengel, Stern auf der Stirn und schwarz-weißer Hund.

[Bearbeiten] Trivia

1963 erreichte Soeur Sourire aus Belgien mit einem Lied über Dominikus unter dem Titel "Dominique" die Nummer 1 der Hitparade.

[Bearbeiten] Literatur

  • Wolfram Hoyer (Hg.), Jordan von Sachsen, Von den Anfängen des Predigerordens, Dominikanische Quellen und Zeugnisse Bd. 3, Benno Leipzig 2002, ISBN 3-7462-1574-9
  • Jean-René Bouchet, Dominikus: Gefährte der Verirrten, aus d. Franz. von Michael Marsch, Verlag aktuelle texte, Heiligenkreuztal 1989, ISBN 3-921312-37-X
  • Guy Bedouelle, Dominikus - Von der Kraft des Wortes, Styria Graz-Wien-Köln 1984, ISBN 3-222-11513-3
  • Meinolf Lohrum, Dominikus, Benno Leipzig 1987, ISBN 3-7462-0047-4
  • Peter Dyckhoff: Mit Leib und Seele beten. Illustrationen und Text einer mittelalterlichen Handschrift über die neun Gebetsweisen des heiligen Dominikus. ISBN 3451282313

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Dominikus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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