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[Bearbeiten] Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft 1929
Die zweiundzwanzigste deutsche Fußballmeisterschaft wurde wie im Vorjahr erst sehr spät beendet. Erst Ende Juli stand der neue deutsche Meister fest. Der Grund war allerdings diesmal nicht die Teilnahme der Nationalmannschaft an einem großen Fußballturnier, sondern der extrem kalte Winter, der die Spielpläne in den Regionen kräftig durcheinander wirbelte. So standen die Regionalvertreter zumeist erst Ende Mai fest und demzufolge konnte die Endrunde erst am 9. Juni beginnen.
Eine weitere Verzögerung ergab sich durch die Halbfinalspiele. Im Duell zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Nürnberg hatte es nach 150 Minuten Spielzeit keinen Sieger gegeben und das Spiel musste wiederholt werden, was das Finale noch einmal um zwei weitere Wochen hinausschob.
Die Titelkämpfe brachten einen neuen, allerdings auch tragischen Rekord. Als erste deutsche Mannschaft erreichte Hertha BSC zum vierten Mal in Folge das Finale; allerdings verließ die Mannschaft auch zum vierten Mal als Verlierer den Platz. Jedoch war das Ergebnis bei diesem Endspiel fast schon nebensächlich. Der DFB hatte unglücklicherweise das Finalduell nach Nürnberg vergeben. Die Anhänger des 1. FCN glaubten, die Halbfinalniederlage gegen die Hertha (es war die erste richtige Niederlage der Nürnberger bei einer Meisterschafts-Endrunde und das erste Mal, dass sie bei einer Teilnahme nicht das Finale erreichten) sei auf Fehlentscheidungen des Schiedsrichters zurückzuführen gewesen und bereiteten den Berlinern einen feindseligen und hasserfüllten Empfang. Das Spiel stand mehrmals kurz vor dem Abbruch. Es war so auch nicht überraschend, dass die Herthaner nun schon zweiten Male gegen die Fürther den Kürzeren zogen. Es war der dritte Titelgewinn für die SpVgg und die achte Meisterschaft für die Region Nürnberg/Fürth.
Beim ATSB feierte Lorbeer Hamburg seinen ersten Titelgewinn, bei der Deutschen Turnerschaft ging die Meisterschaft an TV 1846 Mannheim. Die Deutsche Jugendkraft spielte in diesem Jahr erneut keinen Meister aus.
[Bearbeiten] Teilnehmer an der Endrunde
Datum |
Spielpaarung |
Ergebnis |
Stadion |
9. Juni 1929 |
Preußen Hindenburg |
– |
Hertha BSC |
1:8 (0:7) |
Gleiwitz, Jahnstadion |
9. Juni 1929 |
VfB Königsberg |
– |
Breslauer SC 08 |
1:2 (0:1) |
Königsberg (Preußen), Platz des Prussia-Samland |
16. Juni 1929 |
Holstein Kiel |
– |
1. FC Nürnberg |
1:6 (1:5) |
Hamburg, Sportplatz Hoheluft |
16. Juni 1929 |
Meidericher SV |
– |
Hamburger SV |
2:3 (0:2) |
Duisburg, Wedaustadion |
16. Juni 1929 |
FC Bayern München |
– |
Dresdner SC |
3:0 (1:0) |
München, Stadion an der Grünwalder Straße |
16. Juni 1929 |
SC Wacker Leipzig |
– |
FC Schalke 04 |
1:5 (0:4) |
Leipzig, Fortuna-Stadion |
16. Juni 1929 |
Tennis Borussia Berlin |
– |
FC Titania Stettin |
3:2 n. V. (1:0, 2:2) |
Berlin, Platz des BFC Preussen |
16. Juni 1929 |
SpVgg Fürth |
– |
Fortuna Düsseldorf |
5:1 (1:1) |
Nürnberg, Platz am Zabo |
Datum |
Spielpaarung |
Ergebnis |
Stadion |
30. Juni 1929 |
1. FC Nürnberg |
– |
Tennis Borussia Berlin |
3:1 (1:1) |
Fürth, Platz am Ronhofer Weg |
30. Juni 1929 |
FC Schalke 04 |
– |
Hertha BSC |
1:4 (1:0) |
Dortmund, Kampfbahn Rothe Erde |
30. Juni 1929 |
Hamburger SV |
– |
SpVgg Fürth |
0:2 (0:1) |
Altona, Bahrenfelder Stadion |
30. Juni 1929 |
Breslauer SC 08 |
– |
FC Bayern München |
4:3 n. V. (1:1, 3:3) |
Breslau, Sportpark Grüneiche |
Datum |
Spielpaarung |
Ergebnis |
Stadion |
28. Juli 1929 |
SpVgg Fürth |
– |
Hertha BSC |
3:2 (1:1) |
Nürnberg, Stadion am Zabo |
Deutscher Meister 1929 wurde die SpVgg Fürth.
|
Spieler |
Verein |
Tore |
1. |
Johannes Sobek |
Hertha BSC |
6 |
2. |
Karl Ruprecht |
SpVgg Fürth |
5 |
3. |
Fritz Blaschke |
Breslauer SC 08 |
4 (in drei Spielen) |
4. |
Georg Frank |
SpVgg Fürth |
4 (in vier Spielen) |
Andreas Franz |
SpVgg Fürth |
4 (in vier Spielen) |
Josef Hornauer |
1. FC Nürnberg |
4 (in vier Spielen) |