Castel del Monte
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Das Castel del Monte (ursprünglich: castrum Sancta Maria de Monte) ist das wohl bekannteste Bauwerk aus der Zeit des Hohenstaufer-Kaisers Friedrich II. in Apulien im Südosten Italiens. Das Schloss wurde von 1240 bis um 1250 errichtet, wahrscheinlich aber nie ganz vollendet. Insbesondere der Innenausbau scheint nicht beendet worden zu sein. Von dem an dieser Stelle zuvor bestehenden Kloster S. Maria de Monte ist kein baulicher Rest erhalten, seine Form ist unbekannt.
Castel del Monte liegt 16 km von Andria entfernt, einem Ort in der "Terra di Bari". Seine Bedeutung erhält das Bauwerk vor allem durch seine ideale Grundrissgestalt als Achteck. An den Ecken des oktogonalen Baus stehen Türme mit ebenfalls achteckigem Grundriss. Das Hauptachteck ist 25 m hoch, die Türme 26 m. Die Länge der Seiten des Hauptachtecks beträgt 16,50 m, die der Türme je 3,10 m. Eine Besonderheit ist, dass je zwei Seiten eines Turms mit den Seiten des Hauptachtecks zusammenfallen. Der Haupteingang ist nach Osten ausgerichtet.
Über die Funktion der Burg ist immer gerätselt worden, wobei die achteckige Grundrissfigur auch phantastische Gedanken beflügelte. Die eher sachlichen Deutungen reichen von einem Jagdschloss bis hin zu einem Gebäude zur Aufbewahrung des Staatsschatzes. Möglicherweise sollte es als Steinerne Krone Apuliens die Macht Friedrichts des II. symbolisieren. Wahrscheinlich waren die Türme früher höher und ließen den Eindruck eines gekrönten Berges deutlicher hervortreten als heute (siehe 130pxPhotomontage).
1876 wurde das Castel vom italienischen Staat für 25.000 Lire erworben und restauriert. Moderne Vermessungen unter Wulf Schirmer 1990-1996 haben eine Basis für eine nüchterne Beschäftigung mit dem Castel del Monte geschaffen.
Das Castel del Monte ist seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe und auf der Rückseite der italienischen 1-Cent-Münze abgebildet.
Koordinaten: 41° 5′ 3" n. Br., 16° 16′ 17" ö. L.
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz Götze, Castel del Monte. Gestalt und Symbol der Architektur Friedrichs II., München 1984 und 1991
- Wulf Schirmer, Castel del Monte. Forschungsergebnisse der Jahre 1990 bis 1996. Mainz 2000
- Birgit Wagner, Die Bauten des Stauferkaisers Friedrichs II. - Monumente des Heiligen Römischen Reiches, Würzburg 2003
[Bearbeiten] Siehe auch
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[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.stupormundi.it/tedesco/casteldelmonte.html
- http://www.inmedia.it/Puglia/de/virtual/03/vt14.htm
- http://www.castel-del-monte.de/reisebericht.htm
- Ferdinand Gregorovius Wanderjahre in Italien: Castel del Monte - Schloss der Hohenstaufen in Apulien (Projekt Gutenberg)
- http://www.schaetze-der-welt.de/denkmal.php?id=183
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