August Heißmeyer
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
August Heißmeyer (* 11. Januar 1897 in Gellersen; † 16. Januar 1979 in Schwäbisch Hall) war SS-Obergruppenführer und Chef einer Dienststelle des SS-Hauptamtes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Kriegsverbrecher zu einer Haftstrafe verurteilt. Er war verheiratet mit der "Reichsfrauenführerin" Gertrud Scholtz-Klink.
[Bearbeiten] Leben
Nach seinem Schulbesuch trat er ins preußische Militär ein. Im Ersten Weltkrieg war er Leutnant und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse.
Nach einem abgebrochenen Studium betätigte er sich als Fahrlehrer. 1923 kam er erstmals in Kontakt mit den Nationalsozialisten, denen er 1925 beitrat. Anfang 1926 wurde Heißmeyer auch Mitglied der SA. Er baute den »SA-Gausturm Hannover-Süd« auf und war zeitweise dort stellvertretender Gauleiter.
Im Januar 1930 wurde Heißmeyer Mitglied der SS (Mitgliedsnummer: 4.370). und 1932 Mitarbeiter des SS-Hauptamtes. Er machte rasch Karriere und stieg 1935 zum Chef des SS-Hauptamtes auf. Damit hatte er eine Schlüsselposition in der Organisationsstruktur der SS inne. Er löste Heinrich Himmler als Amtschef ab und wurde am 9. November 1936 zum SS-Obergruppenführer und zum »Inspekteur der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten« ernannt.
1939 wurde Heißmeyer zusätzlich zum SS-Oberabschnittsleiter »Ost« und 1940 zum »Höheren SS- und Polizeiführer Spree« ernannt. Ihm unterstand damit unmittelbar der Raum Berlin-Brandenburg.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges errichtete Heißmeyer die »Dienststelle SS-Obergruppenführer Heißmeyer« und war damit für die militärische Ausbildung der Schüler der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten zuständig.
August Heißmeyer übernahm 1940 die »Generalinspektion über die Konzentrationslager« von seinem Vorgänger Theodor Eicke, da dieser seit Kriegsbeginn eine Division befehligte und sein Amt an das SS-Führungshauptamt übertragen hatte. Heißmeyer war damit kommissarisch bis Mai 1942 der oberste Befehlshaber aller Konzentrationslager und damit mitverantwortlich für den Holocaust. Am 23. August 1940 besuchte er gemeinsam mit der Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink, die er im gleichen Jahr heiratete, das Konzentrationslager für Frauen in Ravensbrück. Die Aufgabe des »K.L. - Inspekteurs« gab er 1942 an den SS-Gruppenführer Richard Glücks ab. Am 14. November 1944 wurde Heißmeyer zusätzlich noch »General der Waffen-SS«.
Nach Kriegsende tauchte er gemeinsam mit seiner Frau bei Schloss Leitzkau und auf Vermittlung der Fürstin zu Wied in Bebenhausen / Tübingen unter,wo er bis zu seinem Tode lebte. August Heißmeyer arbeitete als Landarbeiter und erhielt falsche Papiere unter dem Namen „Heinrich Stuckenbrock". Er ließ sich entnazifizieren, wurde aber erkannt und im Februar 1948 von der französischen Besatzungspolizei verhaftet. In einem Prozess galt er als Hauptbeschuldigter. Trotzdem wurde er nur zu einer Haftstrafe verurteilt und sein Privatvermögen von Amts wegen eingezogen.Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Arbeiter in einer Waschmaschinenfabrik,danach als Angestellter einer Coca-Cola-Niederlassung in Reutlingen.1979 verstarb er in einem Schwäbisch Haller Krankenhaus.
August Heißmeyer ist auf dem Friedhof in Gellersen, Krs.Hameln-Pyrmont in einem Familiengrab beigesetzt.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Heißmeyer, August |
ALTERNATIVNAMEN | Stuckenbrock, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | ranghohes und führendes Mitglied der SS und ein General der Waffen-SS |
GEBURTSDATUM | 11. Januar 1897 |
GEBURTSORT | Gellersen bei Hameln |
STERBEDATUM | 16. Januar 1979 |
STERBEORT | Schwäbisch Hall |