Astronomische Bezeichnung (Raumfahrt)
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Jeder Raumflugkörper auf einer Umlaufbahn erhält von der COSPAR eine eindeutige internationale astronomische Bezeichnung. Der Begriff Raumflugkörper wird dabei sehr großzügig gesehen und umfasst auch alle Objekte die aus einem Start einer Rakete hervorgingen und eine selbständige Umlaufbahn ausführen. Sinn einer solchen Herangehensweise ist, das Raumflugkörper egal welcher Größe und Herkunft als Störgröße bei astronomischen Beobachtungen auftreten können und von zivilen Astronomen eindeutige Bahndaten ausgetauscht werden um diese Störgrößen aus Beobachtungsdaten auszufiltern. Die auch vorhandenen nationalen (meist militärischen) Bezeichnungssysteme taugten zu Zeiten des Kalten Krieges nicht zu diesem Zweck. Für suborbitale/ballistische Flüge wurde aus gleichem Grund keine Bezeichnung vergeben. Aus Gründen der Berichterstattung über fehlgeschlagene Starts wurden diese jedoch nachträglich in die geführten Listen eingefügt (Jahr-F lfd.Nummer).
In astronomischer Tradition (Sterne, Kometen und Asteroiden) wurde ab 1957 jede Erstsichtung (entsprechend einem Raketenstart) mit Jahreszahl und einem griechischem Buchstaben bezeichnet. Waren mehrere Objekte zu unterscheiden bekamen sie eine numerischen Index. So war Sputnik 1 1957 α 2 (den Index 1 erhielt die, ebenfalls in eine Umlaufbahn gekommene, letzte Raketenstufe weil sie optisch viel größer war). Ab 1961 reichten die 24 Buchstaben nicht mehr und es wurde ein zweiter zum Weiterzählen verwendet. Ab 1963 ging man zur heutigen Bezeichnung Jahr-lfd.Nummer (zwei bzw. dreistellig) alphabetischer Index über. Der Index wird nach der augenscheinlichen Bedeutung des Objektes vergeben. Da heute für praktisch alle Nutzlasten Bezeichnungen der Betreiber verfügbar sind sind die Indizes A und folgende meist die Nutzlasten erst dann folgen Raketenstufen und abgetrennte Teile.