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Balkanhalbinsel - Alemannische Wikipedia

Balkanhalbinsel

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy

Der Artikel behandlet die geographisch Bezeichnig vum e Deil vu Südosteuropa. Fer dr Artikel yber die gsamt Region, lueg Südosteuropa.
Dialäkt: Markgräflerisch (Ebringe)
E Definition vu dr Balkanhalbinsle mit dr Nordwestabgrenzig Isonzo-Vipava-Postojna-Krka-Save, d.h. Grenze zw. Alpe un Dinarischem Gebirg
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E Definition vu dr Balkanhalbinsle mit dr Nordwestabgrenzig Isonzo-Vipava-Postojna-Krka-Save, d.h. Grenze zw. Alpe un Dinarischem Gebirg

Dr Balkan oder d' Balkanhalbinsle (türk. „Gebirge“, oft synonym mit Südosteuropa verwendet) isch e Region im Südoste vu Europa. D'Balkanhalbinsle isch die östlichst vu dr drei ins Middelmeer ragende südeuropäische Halbinsle.

Inhaltsverzeichnis

[ändere] Gschicht vum Begriff „Balkan“

D'Bezeichnig „Balkanhalbinsel“ isch anno 1808 vum Berliner Geograph Johann August Zeune prägt worre. Dr Zeune het d'Vorstellig vu antike Geographe ybernumme, dass sich s'Balkangebirge yber dr gsamt südosteuropäisch Ruum vu dr slowenische Alpe bis zum Schwarze Meer erstrecke dät un e ähnlich prägendi Bedütig fer dr Gsamtruum häb wie dr Apennin fer die italienisch Halbinsle. Säll het sich aber als falsch rusgstellt. Noochdem d'Uhaltbarkeit vu sällere Anahm erchennt worre gsi isch, sin d'Begriffe "Balkanhalbinsle" oder "Hämus-Halbinsle" uf zunämmendi Kritik gstosse. 1893 het dr Geograph Theobald Fischer agregt, dr Begriff "Balkanhalbinsle" dur "Südosteuropäischi Halbinsle" z'ersetze. Si Vorschlag het sich aber numme deilwiis dursetze chänne.

[ändere] Dr Balkan-Begriff un demit verbundeni Emotione

Underem Begriff Balkanländer werre underschidlichi Länder zämmegfasst, wo d'Gmeinsamkeit dorin bestoht, dass ihri hütige Territorie johrhundertelang im östriichisch-russisch-türkische Spannigsfeld gläge sin. Die dodur bedingte ständige Gebitsveränderige un Umsidlige bzw. Vertribige hän dr Staat in vile Gegende als Repräsentant vu wexelnde Fremdherrscher erschine lo, wo chei Loyalität het erwarte dürfe.

Dr Begriff Balkan wird in Westeuropa oft im Hiblick uf Konnotatione wie "Konfliktträchtigkeit", "Zersplitterig" ("Chleistaaterei"), "Emotionalität" un "Ruckständigkeit" abwertend gebruucht ("Pulverfass vu Europa"). Metternich het gmeint, dr Balkan dät scho am Rennwäg in Wien-Landstrasse afange. Bismarck wird dr Spruch noochgsait, dr Balkan sei "nit d'Chnoche vume einzige pommersche Grenadier wert".

Dr Bezug uf e Zersplitterig isch aber so nit richtig. In dr ledschte 2000 Johre isch dr Blakn südlich vu Donä und Save die meist Zit vu Rom bzw. Konstantinopel us beherrscht worre. Chleistaaterei git's erst sit dr ledschde 150 Johr.

Als wertneutraler Begriff bürgeret sich nit zueledscht deshalb immer meh dr (geographisch nit ganz deckigsgliich) Terminus Südosteuropa i. In dr Balkanländer isch d'Bezeichnig Balkan aber biswiile e durus positiv benutze Begriff: In Bulgarien isch bispilswiis Balkan Nammebestanddeil vu viile Undernämme un touristische Irichtige (wobi sich Balkan do uf s'Balkangebirge beziegt), un d'Bulgare pfläge e rächt positivs Verhältnis zue ihrer "Balkan-Identität". E Grund defyr dürft d'Datsach si, dass säll Gebirge yber Johrhunderte als Zuefluchtsort vu verschidene bulgarische Freiheitskämpfer dient het, wie z.B. d'Heiducke (im Champf gege die osmanisch Herrschaft). Die nöi, politisch bedingt Wortschöpfig West-Balkan setzt sich us dr Noochfolgestaate vu Jugoslawie ohni Slowenie, aber um Albanie ergänzt, zämme.

Anderst isch d'Situation degege in Kroatie, Ungarn oder Slowenien: Als Bestanddeil vu Östriich-Ungarn füehle sich vili Bürger vu sälle Staate mit traditionell katholischer Bevölcherigsmehheit ime so gnennte middeleuropäische Kulturchreis verbunde un distanziere sich vum Balkanbegriff. Ähnlich verhaldet es sich au mit dr orthodoxe, aber au glichzittig romanische Rumäne.

Lueg au: Balkanisierig

[ändere] Gmeinsamkeite vu dr Balkanländer

D'Staate uffem Balkan wiise trotz alle Gegesätz doch zahlriichi Gmeinsamkeite uf:

  • In alle Länder het in dr vergangene Johrhunderte dr Konflikt zwischen dr römisch-katholische un dr orthodoxe Chilche e wichtigi Rolle gspilt, also dr sit 395 entstande Gegesatz zwische West- un Ostrom, usserdem s'Spannigsverhältnis zwische Islam un Christentum.
  • D'Balkanländer sin nit zueledscht wäge ihrer strategische Bedütig immer wiider Schauplatz vu Stellvertreterchriege un Durgangsgebit fer fremdi Heere (Chrüzritter, Osmane) un sin as sonigi oft schwer in Mitleideschaft zoge worre (deilwiis ähnlich wie im Nooche Oste).

Zue dr vile kulturelle Gmeinsamkeite lueg au Balkanchuchi, Balkanspile, Balkanologi, Balkansproche.

[ändere] Geographi

Balkan um 1888
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Balkan um 1888
Darstellig vu dr sich allgemein nit durgsetzte Triest-Odessa-Linie us [1]
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Darstellig vu dr sich allgemein nit durgsetzte Triest-Odessa-Linie us [1]

D' Halbinsel mit ca. 502.000 km² Flächi (inklusiv vorglagerter Insle) wird an drei Sete dur Meere (Schwarzes Meer, Marmarameer, Ägäischs Meer, Ionischs Meer un Adriatischs Meer) begrenzt.

Zue Chleiasie wird dr Balkan debi näbem Marmarameer dur die beide schmale Meerenge vu dr Dardanelle un z'Istanbul vum Bosporus abgrenzt. Z'Istanbul git's au zwei Autobrucke yber dr Bosporus. E U-Bahn- un Iisebahntunnel isch derzitt am Afang vum Bau, dr Bau wird aber derzitt dur d'Entdeckig vum alde Hafe vu Konstantinopel im Bauberiich verzögeret.

Nooch Norde, zum Innere vum europäische Subkontinent hi, existiert aber chei geographisch usprägti Grenzlinie vum Balkan. Meistens wird defür - aus us historische Gründe - die Save-Donä-Linie gnennt. Underschidlichi Uffassige git's hisichtlich vu dr Abgrenzig im usserste Nordweste un am Underlauf vu dr Donä. So wird glägetlich d'Kupa (alem. Kulpa), meistens aber d'Una (beidi Näbeflüss vu dr Save) als Nordwestgrenze betrachtet. Im erste Fall wird Zentralkroatie bzw. s'Gebiet vu dr ehemolige kroatische Militärgrenz zum Balkan grechnet, im zweite Fall nit. E anderi gängigi Definition siht d'Bucht vu Triest un s'Ljubljana-Dal als Nordwestbegrenzig vu dr Balkanhalbinsle, wo no yber d'Save un d'Donä no au bis ans Schwarz Meer verlauft [2]. Glägetlich zellt mer zum Balkan-Begriff au d'Walachei, Ungarn un Moldawie dezue (wobi's zue Yberlappige zwischenem geographische un em historisch-politische Balkan-Begriff chummt). Usserdem wird glegetlich au d'Triest-Odessa-Linie[3] verwendet, wo sich aber nit durgsetzt hat.

Staat
Albanie
Bosnie un Herzegowina
Bulgarie
Gricheland (numme s'Festland)
Kroatie (Istrie, Dalmatie)
Montenegro
Republik Makedonie
Rumänie (Norddobrudscha)
Serbie (usser Vojvodina)
Slowenie (Westdeil)
Türkei (Ost-Thrakie)

[ändere] Geomorphologi

Parallel zue dr Südwestchüste vu dr gebirgige Halbinsle bilde die Dinarische Alpe e grossdeils verkarstete Wall. Dr Südoste un Oste durziege s'Rhodope- un s' Balkangebirge. Sowohl d'Westküste (Slowenie, Kroatie, Montenegro, Albanie) wie au d'Ostchüste vu dr Balkanhalbinsle sin starch zerrisse und in zahlriichi Insle un Halbinsle ufglöst. Zwische dr yberwigend chahle, numme dünn besidelte Gebirge lige zahlriichi fruchtbari un wirtschaftlich bedütsami Becke.

[ändere] Politik

Folgendi Staate lige grösstedeils oder komplett uf dr Balkanhalbinsle: Albanie, Bosnie un Herzegowina, Bulgarie, Kroatie, Republik Makedonie, Montenegro, Rumänie, Serbie un Gricheland. Au dr europäische Deil vu dr Türkei, sowie - wemmer dr Karst als Nordwestgrenze anluegt - au Deile vu Slowenie un Italie (Provinz Triest) ghöre zum Balkan.

[ändere] Bevölcherig

D'Balkanhalbinsle isch insbsunders bevölcheret vu Serbe, Bosniake, Bulgare, Griche, Kroate, Makedonier, Rumäne (Wlache), Albaner, Türke un je nooch dr gnaue geographische Definition au vu Slowene un Ungarn. Usserdem bildee d'Roma in mehrere Balkanländer e grossi ethnischi Minderheit.

D'Türke stelle debi mit circa 20 Millione Lüt die mit Abstand grösst ethnischi Gruppe, wo sich allerdings hauptsächlich in Ostthrakie un dr Agglomeration Istanbul konzentriert. Usserdem het Bulgarie e bedütendi türkische Minderheit vu 10-20% vu dr Bevölcherig.

[ändere] Kulturelli Iflüss

Die nooch Oste hi offene Chüste un d'Durgängigkeit vum Norde mache dr Balkan sit jeher zu ere wichtige Bruck zwische Chleiasie un Europa, aber au immer wiider zum Schauplatz vu Konflikte, Chriege un ethnische Unruehe.

Dominiereds Zentrum isch sit jeher Istanbul/Konstantinopel (slawisch: Zarigrad) gsi, wo sowohl dr günstigst Ybergang zwische Chleiasie un Europa bestoht als au mit em Bosporus d s'Schwarz Meer yber s'Marmarameer mit em Middelmeer verbindend Seewäg. S'christlich Konstantinopel isch die einzig christlich Metropole vu Weltbedütig im ganze Middelalder gsi un het als Hauptstadt vum Byzantinsche Riich d'Kultur nit nur vum Balkan noochhaltig bestimmt.

Nooch dr osmanische Erobrig 1453 isch d'Stadt nit nur s'Zentrum vu dr orthodoxe Christe bliibe, sundern au als Hauptstadt vum Osmanische Riich e grosses islamischs Zentrum worre. Die kulturell Dominanz vu Konstantinopel/Istanbul het bis zum erste Weltchrieg adurt.

In dr ledschde dausend Johre hän usserdem die folgende Staate un Riiche usserhalb vum eigetliche Balkan e bedütendi Rolle in dr Kultur un Gschichte vu sällere Region gspilt:

Lueg au: Balkankrise, Balkanbund, Balkanentente, Balkankonflikt, Jugoslawiechrieg, Balkanchriege, Balkanpakt

[ändere] Klima

Im Winter wird es im Innere vum Balkans sehr chalt, higege im Summer druckend heiss. An dr Chüste herrscht durgehend agnehmes Middelmeerklima. Im Winter wird's dert chüehl und im Sommer heiss.

D'Balkanhalbinsel isch generell im Norde füchter und wirf gege Süde no grad im Summer druchener.

[ändere] Flora

Zonierig vu dr Vegetation vu dr Balkanhalbinsle am Bispil vum Orjen
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Zonierig vu dr Vegetation vu dr Balkanhalbinsle am Bispil vum Orjen

D' Entstehig vu dr hütige balkanische Flora het sich während tertiärer, [[Glazial|iiszittlicher un noochiiszittlicher Phase vollzoge. Hüt trätte cheini alde Vertretter ussem Erdmiddelalder (wie z.B. in dr Flore vu Ostasie oder Argentinie) meh uf. Dr Basisbestand insbsunder vu dr Waldflora isch trotzdem sit dr Chriidezitt bechannt (z.B. Eiche (Quercus), Bueche (Fagus), Kastanie (Castanea), Erle (Alnus), Wiide (Salix)). Die wärmeliebenderi tertiär Flora isch an tropische Elemente riicher gsi wie die hüttig, wo numme e chleini Zahl vu übrigbliibene Arte (Frauehoorfarn (Adiantum capillus-veneris)), Gattige (Yams (Dioscorea)) un Familie (Gesneraceae) yberläbt het. Ussertropischi tertiäri Forme sin degege riichlich verträtte (z.B. Platanegwäxe (Platanus), Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), Tollchrütt (Scopolia), Sibiraea, Thelygonum, Serbischi Fichte (Picea omorika), Pinus peuce, Forsythia europaea, Gmeine Flider (Syringa vulgaris)). Dur die isoliert Stellig (die nächste Verwandte sin zuemeist in Ostasie oder em vordere Orient z'finde) un die underschidlich pfanzegeographisch Entstehig, sin alli alde endemische (d.h. nur dert vorchummende) Tertiäryberblibsel ökologisch sehr differenzierti Verträtter vu underschidliche vegetationsgeographische Eiheite. Sit em Tertiär isch d'Evolution vu dr mediterrane Gebirgsflora erfolgt, säll uabhängig vu Ilüss us dr Alpe.

[ändere] Literatur

Büecher

  • Maria Todorova: Die Erfindung des Balkans. Europas bequemes Vorurteil, Primus Verlag 1999, ISBN 3896782096
  • Karl Kaser: Freundschaft und Feindschaft auf dem Balkan. Euro-balkanische Herausforderungen, Wieser-Verlag 2001, ISBN 3851293622
  • Richard Wagner: Der leere Himmel. Reise in das Innere des Balkan, Aufbau-Verlag 2003, ISBN 3351025483
  • Steven W. Sowards: Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus, BoD 2004, ISBN 3833409770

Zittschrifte

[ändere] Webgleicher

Wytere multimediale Inhalte bi de Commons: „Balkanhalbinsel“.

Der Artikel basiert uf ´ra freie Ibersetzung vum Artikel „Balkanhalbinsel“ us dr dytsche Wikipedia.

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