Zinkdruckguss

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Beim Zinkdruckguss wird die flüssige Schmelze einer Zink-Legierung (sogenannte Zamak-Legierungen) unter hohem Druck und extrem schnell in eine Druckgussform (Gussform) gedrückt. Dieser Vorgang geschieht innerhalb von ca. 10 - 20 Millisekunden. Dabei werden Gussteile von hoher Präzision, Härte und Festigkeit erzeugt.

Wegen des verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunktes und eines besonders engen Erstarrungsintervalls der Zinklegierungen können beim Zinkdruckguss besonders enge Toleranzen und anspruchsvolle Oberflächen erzeugt werden. Auf diese Weise ist die Fertigung großer Stückzahlen aus einer Form möglich. Die Stückzahlen können zwischen 1000 Stück/h bei Kleinteilen und 90 Stück/h bei Großteilen betragen. Die Formhaltbarkeit liegt zwischen 500.000 und 5 Mio. Gussteilen.

Modell eines Hanomag L28 aus Zinkdruckguss im Maßstab 1:90
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Modell eines Hanomag L28 aus Zinkdruckguss im Maßstab 1:90

Zink-Druckguss eignet sich für kleinste Teile (z. B. Reißverschlusskrallen) bis zu mittelgroßen Teilen mit komplizierter Formgebung (z. B. Gehäuse für Elektrogeräte). Im Zinkdruckguss hergestellte Gegenstände umgeben uns tagtäglich. Viele Griffe und Schlösser an Türen, Fenstern und Toren sind genauso aus Zinkdruckguss wie Modelleisenbahnen und Modellautos.

Bei älteren Zink-Produkten, die aus ungünstigen oder verunreinigten Legierungsmischungen entstanden sind, ist teilweise die sogenannte Zinkpest zu beobachten. Hierbei kommt es zu Zersetzungserscheinungen des Metallgefüges, die zu Rissbildungen, Brüchen bis hin zur vollständigen Zerstörung des Produktes führen. Dies ist insbesondere bei alten Sammlerstücken wie z.B. Modelleisenbahnen aus den Jahren kurz vor oder kurz nach dem zweitem Weltkrieg regelmäßig festzustellen.


Siehe auch: Zinkguss, Druckguss, Zamak-Legierung, Aluminiumdruckguss, Magnesiumdruckguss, Werkzeugbau, Formenbau,