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Weihnachtsmann

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Weihnachtsmann
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Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann ist eine Symbolfigur des weihnachtlichen Schenkens. Dargestellt wird er als freundlicher alter Mann mit langem weißem Bart, roter mit weißem Pelz besetzter Kutte, Geschenkesack und Rute. Der Tradition nach bringt er den „braven“ Kindern an Heiligabend (bzw. in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember) Geschenke und bestraft die „bösen“ Kinder. Er vereinigt somit Eigenschaften des gutmütigen Sankt Nikolaus und seines verurteilenden Knechtes (Ruprecht, Krampus, Schmutzli oder im Rheinland Hans Muff).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Volkslegenden und der hl. Nikolaus

Der heutige Weihnachtsmann geht vor allem auf die europäischen Volkslegenden um den heiligen Nikolaus zurück. Nikolaus von Myra war ein Bischof im 4. Jahrhundert, der Kern zahlreicher Legendenbildungen war. Unter anderem wird er als Schutzpatron der Kinder verehrt. Ihm zu Ehren wurden schon im Mittelalter Kinder an seinem Namenstag, dem 6. Dezember, bzw. oft schon am Vorabend beschenkt. Dieses Datum war früher auch der eigentliche Bescherungstag, der erst im Laufe der Reformation und deren Ablehnung der Heiligenverehrung in vielen Ländern auf den 24. bzw. 25. Dezember rückte (siehe auch Christkind).

Die Tradition des Nikolaus lebt heute noch in Teilen Europas weiter. In den Niederlanden und Nordwestdeutschland kommt der Nikolaus am Vorabend des 6. Dezember ins Haus, um vorweihnachtliche Leckereien zu schenken, oder diese in der Nacht in einen vor dem Fenster aufgestellten Nikolaus-Stiefel zu legen. Ähnlich agiert er in Österreich am 6. 12., wo vielfach am Tag davor die wohl von den winteraustreibenden Perchten (keltischen Ursprungs) inspirierte kettenrasselnde Satansfigur "Krampus" den bösen Part übernimmt - in vollständig traditioneller Version mit einem Pferdefuß und zwei Hörnern, einer Reisig-Rute (die vielfach [spielerisch] benutzt wird) und über dem Teufelsschwanz einer auf den Rücken geschnallten Holzbutte, in der er angeblich die "schlimmen" Kinder abtransportiert. Beide stehen auch in offiziellen österreichischen Kalendern - dennoch kommt der Krampus aus praktischen Gründen oft erst am 6. 12. gemeinsam mit Nikolaus, der ihn dann bei jedem Auftritt erfolgreich in die Schranken weist (charakteristisch: goldfarbener Bischofsstab mit schneckenartigem oberen Ende, weißer Vollbart, Bischofsmütze und vom Festgewand katholischer Kleriker inspirierte Robe in Weiß & Gold). Der Begriff der Perchten findet sich sowohl in der fränkischen Bezeichung "Perzemertel" wie auch in der andernorten für den Begleiter des Nikolaus gebrauchten Bezeichung "Knecht Ruprecht" wieder.

„Herr Winter“, Münchener Bilderbogen von 1848
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„Herr Winter“, Münchener Bilderbogen von 1848

Im nördlichen Europa existiert über die direkte Beziehung zum heiligen Nikolaus hinaus seit alters her eine dem St. Nikolaus vergleichbare Gestalt, die mit Rute und Nüssen die Menschen auf die lange Winterszeit vorbereitet. Die Rute galt dabei als Fruchtbarkeitssymbol, die Nüsse als gehaltvolle und haltbare Nahrung. Dieser bärtige alte Mann war in einen langen braunen Winterpelz mit Kapuze gekleidet und fuhr auf einem Rentierschlitten, sein Wohnort ist Lappland. Zum einen geht man davon aus, dass hier noch deutliche Elemente des nordischen Gottes Thor, sowie des Gottes Balder enthalten waren, zum anderen diente diese Gestalt dem ursprünglich aus Schweden stammenden Grafiker Haddon Sundblom als entscheidende Vorlage für die Kreation des Coca-Cola-Weihnachtsmanns. Auch der russische Weihnachtsmann Väterchen Frost ist dieser Gestalt direkt entlehnt worden.

[Bearbeiten] Santa Claus

Europäische Auswanderer brachten den Sankt-Nikolaus-Brauch mit in die Vereinigten Staaten von Amerika. Insbesondere in den niederländischen Kolonien wurde das Sinterklaasfeest gefeiert, zumal Sankt Nikolaus auch der Patron von Neu Amsterdam, dem späteren New York war. Aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schließlich Santa Claus.

Der heutige populäre Mythos des Weihnachtsmanns, der mit einem von Rentieren gezogenen fliegenden Schlitten reist, heimlich durch den Kamin in die Häuser steigt und dort die Geschenke verteilt, geht zurück auf das 1823 anonym veröffentlichte Gedicht The Night before Christmas (früher wurde es meist Clement Clarke Moore zugeschrieben, heute gelegentlich Major Henry Livingston Jr., aber auch diese Zuschreibung ist nicht völlig gesichert). Der Autor nennt in dem Gedicht auch die Namen seiner Rentiere: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen. Rudolph kam erst 1939 durch ein Gedicht von Robert L. May dazu, das die Vorlage für das bekannte Weihnachtslied Rudolph, the Red-Nosed Reindeer von Johnny Marks lieferte. Ab 1862 zeichnete der deutschstämmige Karikaturist Thomas Nast Bilder des Weihnachtsmannes für die Zeitschrift Harper's Weekly, die ihn bereits mit Rauschebart und Rute zeigten.

[Bearbeiten] Der rotweiße Weihnachtsmann

Bereits die Darstellung des Nikolaus im weltweit verbreiteten Struwwelpeter, der 1844 entstand, ist dem heutigen Bild des Weihnachtsmannes recht ähnlich. In den 1920ern setzte sich dann mehr und mehr die rotweiße Robe des Weihnachtsmanns durch, wie wir sie heute oft sehen. Die New York Times schrieb 1927: „Ein standardisierter Santa Claus erscheint den New Yorker Kindern. Größe, Gewicht, Statur sind ebenso vereinheitlicht wie das rote Gewand, die Mütze und der weiße Bart“. Dieses Bild wurde von dem aus Schweden stammenden Grafiker und Cartoonisten Haddon Sundblom aufgegriffen, der 1931 für die Coca-Cola Company im Rahmen einer Werbekampagne den Weihnachtsmann zeichnete, mit dem Gesicht eines pensionierten Coca-Cola-Mitarbeiters. Er zeichnete jedes Jahr bis 1966 mindestens einen Weihnachtsmann für die Coca-Cola-Werbung und prägte so nachhaltig die Vorstellung dieses 'modernen' Weihnachtsmannes. Diese Werbung war so erfolgreich, dass dieses Aussehen des Weihnachtsmannes fälschlicherweise Coca-Cola zugeschrieben wird, obwohl es regional bereits mehrere Jahre vor Beginn der Werbekampagne bekannt war. Allerdings dürften die alljährlich wiederkehrenden Werbefeldzüge des Limonadenkonzerns auf jeden Fall zu seiner weltweiten Verbreitung beigetragen und dieses Bild dabei gründlich geprägt haben.

[Bearbeiten] Ded Moros / Väterchen Frost

Die russische Variante des Weihnachtsmanns ist die Kunstfigur Ded Moros, zu Deutsch: Väterchen Frost.

Er trägt ein blau-weißes Kostüm, was für Frost und Kälte steht. An seiner Seite ist immer ein kleines Mädchen, die Gehilfin des Djed Moros, die „Snegurotschka“ (Schneeflöckchen) genannt wird.

[Bearbeiten] Wohnort und Transportlogistik

Der amerikanische Santa Claus wohnt am Nordpol. Auch der europäische Weihnachtsmann wird im hohen Norden verortet. So lebt er etwa nach Auffassung der Finnen im lappländischen Korvatunturi, nach Überzeugung der Schweden in Dalarna oder dänischer Auffassung in Grönland. Der Schweizer Nikolaus ist im Schwarzwald zuhause und geht am 6. Dezember mit seinem Esel auf Wanderschaft. Der niederländische "Sinterklaas" hingegen kommt mit einem Dampfschiff aus Spanien, begleitet wird er von seinem Compagnon "Zwarte Piet".

Der amerikanische Weihnachtsmann fährt seine Geschenke mit einem Schlitten aus, der von bis zu zwölf Rentieren durch die Luft gezogen wird. Bekanntestes Rentier ist Rudolph mit der roten Nase (Rudolph the Red Nosed Reindeer), das aber erst später durch ein Gedicht hinzukam (siehe oben). Die anderen Rentiere heißen: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen.

[Bearbeiten] Briefe an den Weihnachtsmann

Viele Kinder schicken in der Adventszeit Briefe mit Wünschen an den Weihnachtmann. Diese werden in vielen Staaten im deutschsprachigen, angloamerikanischen und skandinavischen Kulturraum in eigens eingerichteten Weihnachtspostämtern gesammelt und zumeist auch beantwortet.

In Deutschland beantworten Briefmarkensammler im Dorf Himmelreich, einem Ortsteil von Neustadt am Rübenberge bei Hannover, zu Weihnachten regelmäßig die Post, die von Kindern an den „Weihnachtsmann im Himmelreich“ geschickt wird. Das geschieht auch in dem kleinen Dorf Himmelreich Höllental bei Kirchzarten im Schwarzwald. Weitaus bekannter ist jedoch das Weihnachtspostamt im brandenburgischen Himmelpfort in der Nähe des kleinen aber beschaulichen Fürstenberg nördlich von Berlin, in welchem jährlich mittlerweile bis zu 200.000 Briefe aus aller Welt von vielen fleißigen ehrenamtlichen Helfern des Weihnachtsmannes beantwortet werden. Auch im niedersächsichen "Christkind-Dorf" Himmelpforten in der Nähe von Stade werden seit 1961 Briefe vom Weihnachtsmann beantwortet. 2001 waren es etwa 23.000 Briefe, die das dortige Postamt erreichten.

In Österreich erhalten seit 1950 zwischen dem ersten Adventsonntag und dem 6. Jänner Briefsendungen im Postamt des praktischerweise seit drei Jahrhunderten Christkindl heißenden Wallfahrtsorts (heute Ortsteil der Stadt Steyr) einen Sonderstempel - trotz elektronischer Kommunikation rund 2 Millionen jährlich.

Im Jahr 1897 gab es einen Briefwechsel der 8-jährigen Virginia O'Hanlon aus New York an die Zeitung New York Sun und dem Chefredakteur dieser Zeitung Francis P. Church von der sie wissen wollte "Gibt es einen Weihnachtsmann?". Die Sache war dem Chefredakteur Francis Church so wichtig, dass er selber antwortete - auf der Titelseite der Sun. Der Briefwechsel wurde über ein halbes Jahrhundert - bis zur Einstellung der New York Sun 1949 - alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt. Seit 1977 - nachdem Welt am Sonntag-Autor Rolf R. Bigler (1930-1978) die Idee dazu hatte, wird dieser Briefwechsel zur Weihnachtszeit in der überregionalen deutschen Zeitung Welt am Sonntag abgedruckt. Der Brief von Virginia inspirierte außerdem die Band The Dresden Dolls zu ihrem Album „Yes, Virginia“.

[Bearbeiten] Nikolausphysik

Unter dem Begriff Nikolausphysik wurden gegen Ende der 1990er Jahre als wissenschaftliche Arbeiten deklarierte humoristisch-satirische Artikel veröffentlicht, welche entweder die Existenz des Weihnachtsmanns beweisen oder widerlegen möchten. Vertreter der „Nichtexistenztheorie“ berufen sich dabei auf ein Rechenmodell, aus dem hervorgeht, dass sich der Weihnachtsmann mit 1040 km in der Sekunde bewegen müsste, um in der Weihnachtsnacht alle Kinder der Welt zu beschenken. Da diese Geschwindigkeit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit liegt, wäre das physikalisch im Prinzip möglich. Nach diesem Rechenmodell würde jedoch der Weihnachtsmann beim Beschleunigen und Abbremsen jedes Mal mit einer Kraft von 20,6 Millionen Newton belastet, was kein uns bekanntes Lebewesen überleben würde, den Bremsweg und die in kürzester Zeit nötige Energie einmal nicht betrachtet. Aus dieser Rechnung schließen daher die Vertreter der „Nichtexistenztheorie“, dass es den Weihnachtsmann nicht geben kann; nach der Logik beweist es allerdings nur, dass der Weihnachtsmann eine uns unbekannte Lebensform sein muss, die möglicherweise nicht physikalischen Gesetzen unterliegt, was aber nicht zwangsweise impliziert, dass es ihn deshalb geben muss. Andere benutzen als Lösung des Problems die Heisenbergsche Unschärferelation und argumentieren folgendermaßen: Ein Elektron schwirrt auf seiner Bahn mit einer solchen Geschwindigkeit um den Atomkern, wie sie etwa der Weihnachtsmann bei der Auslieferung der Geschenke bräuchte. Nun gibt es aber keine solch kleine Zeiteinheit, dass man den Standort eines Elektrons zu einem bestimmten Zeitpunkt festmachen könnte – er ist unscharf oder „verschmiert“, wie die Physiker sagen. Mit anderen Worten, das Elektron könnte an mehreren Orten zugleich sein. Und so sei es auch mit dem Weihnachtsmann.

[Bearbeiten] Schokoladenweihnachtsmann

Schokoweihnachtsmann
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Schokoweihnachtsmann

Besonders am Nikolaustag wie auch am 24. Dezember sind Schokoladenweihnachtsmänner sehr beliebt.

Um 1820 entstanden die ersten aus massiver Schokolade gefertigten Nikolausfiguren mit der Darstellung des Bischofs mit Mitra und Stab. Etwa 20 Jahre später wurden sie erstmals in der heute gewohnten Form als Hohlkörper hergestellt. Die Darstellung wechselte mit dem Aufkommen der Weihnachtsmannfigur recht schnell zur heute vorherrschenden Form.

Zur Herstellung wird flüssige Schokolade zwischen zwei Formen gebracht und im sogenannten Schleudergußverfahren solange gedreht, bis sich die Schokolade gleichmäßig verteilt hat und erkaltet ist. Über 9000 Tonnen Schokolade werden in Deutschland jährlich zu etwa 100 Millionen Schokoladenweihnachtsmännern verarbeitet. Damit liegt der Schokoladenweihnachtsmann an zweiter Stelle hinter dem Schokoladenosterhasen, auf den 56 % der Schokoladenhohlkörperproduktion entfallen. (Zahlen aus dem Jahr 2002).

Die Figur des Schokoladenweihnachtsmannes hat mittlerweile in Deutschland fast vollständig den eigentlich traditionellen Schokoladennikolaus verdrängt. Auffälligster Unterschied bei den Schokoladenfiguren dürfte wohl die rote Zipfelmütze beim Weihnachtsmann gegenüber der Mitra beim Nikolaus sein, ebenso der fehlende Bischofsstab. Bei einigen Darstellungen sind die rote Hose und Jacke, die ausgeprägten roten Pausbacken und die oft rote Knollnase des Weihnachtsmannes auffällig. Auch die Barttracht ist leicht unterschiedlich, der traditionelle Nikolaus hat keinen so weißen und so aufgeplusterten Rauschbart und trägt einen bodenlangen Bischofsmantel.

In Österreich sind nach wie vor Schokoladennikolaus und -krampus üblich, Schokoladenweihnachtsmänner sind hingegen eher selten zu finden.

[Bearbeiten] Aktuelle Entwicklung

In der heutigen Zeit verdrängt der Weihnachtsmann immer stärker das vor allem im Süden Deutschlands und in Österreich verbreitete Christkind. Kritiker führen dies oft auf den US-amerikanischen Einfluss und die möglicherweise bessere Vermarktbarkeit des Weihnachtsmannes zurück.

Gegen diese Entwicklung und zur Erhaltung der Tradition des Christkinds stellt sich ein Österreichischer Verein „Pro Christkind“.

[Bearbeiten] Filme

In vielen Filmen ist das Thema "Glaube an den Weihnachtsmann" als dem Erfüller von Kinderwünschen ein zentraler Punkt. Wichtige Beispiele:

[Bearbeiten] Weblinks


Wiktionary: Weihnachtsmann – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

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