Santiago de Chile
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Santiago de Chile | |
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Lage von Santiago de Chile in Chile | |
Basisdaten | |
Staat | Chile |
Region | Región Metropolitana |
Stadtgründung | 12. Februar 1541 |
Einwohner (2002) | 4.656.690 |
- im Ballungsraum | 6.061.185 |
Stadtinsignien | |
Detaildaten | |
Fläche | 867,75 km² |
Bevölkerungsdichte | 6.983 Ew./km² |
Höhe | 522 m ü.d.M. |
Stadtgliederung | 36 Comunas |
Gewässer | Río Mapocho |
Vorwahl | +56 2 |
Zeitzone | UTC-4 |
Stadtvorsitz | Raul Alcaíno Lihn |
Webseite | Gobiernosantiago.cl |
Präsidentenpalast La Moneda | |
Satellitenaufnahme |
Santiago de Chile ist die Hauptstadt Chiles.
Das Stadtgebiet ist Teil der Hauptstadtregion (Región Metropolitana), die neben der Provinz Santiago weitere fünf Provinzen umfasst. Im städtischen Siedlungsgebiet (areá urbana) leben 4.656.690 Menschen, in der gesamten Región Metropolitana sind es 6.061.185 (Volkszählung 2002). Damit leben etwa 40 Prozent aller Chilenen in der Hauptstadt oder in ihrer direkten Umgebung.
Santiago heißt eigentlich nur die Gemeinde, die das Stadtzentrum und das Regierungsviertel umfasst. Hier leben 200.792 Menschen (Volkszählung 2002). Die Agglomeration Santiago umfasst hingegen sogar Städte und Gemeinden anderer Provinzen, wie Puente Alto oder San Bernardo.
Die Stadt ist das unbestrittene politische und wirtschaftliche Zentrum Chiles, auch wenn das chilenische Parlament, der Congreso Nacional (Nationalkongress), in Valparaíso tagt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Santiago liegt in einem Talkessel, umgeben von den Gipfeln der Anden und der Cordillera de la Costa (Küstengebirgskette) am Fluss Río Mapocho.
Die Kessellage in Verbindung mit Auto- und Industrieabgasen führt häufig zu Smog, der oft so dicht ist, dass man von der Innenstadt aus die Bergkette nicht mehr erkennen kann, die direkt an das Stadtgebiet grenzt.
Das Stadtgebiet (areá urbana) hat eine Fläche von 867,75 Quadratkilometer. Davon gehören 22,4 Quadratkilometer zur Gemeinde Santiago.
[Bearbeiten] Klima
Das Klima ist trocken, mit schroffen Temperaturwechseln. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 14,0 Grad Celsius, die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 357 Millimeter.
Die wärmsten Monate sind Dezember bis Februar mit durchschnittlich 18,9 bis 20,0 Grad Celsius und die kältesten Juni bis August mit 8,1 bis 9,1 Grad Celsius im Mittel.
Der meiste Niederschlag fällt von Mai bis August mit durchschnittlich 57 bis 85 Millimeter, der geringste von November bis April mit durchschnittlich zwei bis 14 Millimeter.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Agglomeration Gran Santiago gliedert sich nach Angaben des Instituto Nacional de Estadísticas in 36 selbständige Gemeinden (comunas), von der die Gemeinde Santiago eine ist. 32 Gemeinden liegen in der Provinz Santiago, vier in den Provinzen Cordillera (Pirque und Puente Alto), Maipo (San Bernardo) und Talagante (Padre Hurtado).
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Historischer Überblick
Santiago wurde am 12. Februar 1541 von Pedro de Valdivia gegründet. Die Zeremonie fand auf dem Hügel Cerro Santa Lucia (von den Picunche Ureinwohnern Huelén genannt) statt, der heute ein Park am Rande des Zentrums ist. Valdivia wählte den Ort, weil der Río Mapocho hier eine größere Insel bildete. Diese Lage war günstig, um die Stadt gegen die Angriffe der Mapuche zu verteidigen. Schon im September 1541 griffen die Indianer Santiago an.
Die ersten Gebäude wurden mit Hilfe von Picunche-Indianern errichtet. Ein weiter südlich verlaufender Arm des Río Mapocho wurde später trocken gelegt und zur Hauptstraße Alameda umgewandelt (heute heißt sie: Avenida Libertador Bernardo O'Higgins). Der Begriff Alameda stammt von Alamo, einer in zentralchile verbreitete Pappel, also vergleichsweise einer Allee.
Am 13. Mai 1647 zerstörte ein schweres Erdbeben die Stadt, 12.000 Menschen starben. 1778 wurde die erste Brücke über den Río Mapocho gebaut, die Brücke Puente Cal y Canto, diese verband den außenliegenden Stadtteil La Chimba mit dem Zentrum.
Südlich der Stadt liegt die Ebene, auf der am 5. April 1818 die Streitkräfte von Chile unter Bernardo O'Higgins Spanien in der Schlacht von Maipú besiegten. Dies begründete die Unabhängigkeit des Landes.
Am 8. Dezember 1863 wurde die Jesuitenkirche Iglesia de la Compañía durch ein Feuer zerstört, den mehr als 2.000 Opfern des Brandes errichtete man ein Denkmal.
Im Jahr 1885 lebten 189.322 Menschen in Santiago.
In den 1930er Jahren begann die Umwandlung der Stadt in eine moderne, industrialisierte Metropole. Rund um den Präsidentenpalast ("La Moneda") entstand das Verwaltungsviertel Barrio Cívico mit vielen Ministerien und anderen öffentlichen Einrichtungen. Die Bevölkerungszahl stieg durch die Zuwanderung aus Nord- und Südchile rasant an.
1985 wurde eine Reihe von Gebäuden durch ein starkes Erdbeben zerstört.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen des städtischen Siedlungsgebietes (areá urbana). Bis 1850 handelt es sich meist um Schätzungen, von 1865 bis 2002 um Volkszählungsergebnisse und 2006 um eine Berechnung.
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[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Trotz der langen Stadtgeschichte kann man die historischen Bauten an zwei Händen abzählen, da Santiago - wie der Rest des Landes - regelmäßig von Erdbeben heimgesucht wird. Älter als 150 Jahre ist kaum ein Gebäude, mit Ausnahme der Casa Colorada, der Iglesia San Francisco und der Posada del Corregidor. Sie stammen aus der Zeit, in der Chile noch spanische Kolonie war.
Ein anderer Grund dafür, dass es an alten Gebäuden mangelt, ist der Neureichtum Chiles. Zur Zeit der spanischen Kolonie hatte es wirtschaftlich fast keine Bedeutung, der Aufschwung kam erst nach der Unabhängigkeit. Das erklärt auch das geringe Alter vieler Gebäude, die hauptsächlich im neoklassizistischen Stil errichtet worden sind.
Die Kathedrale am zentralen Platz (Plaza de Armas) zählt aber ebenso zu den Sehenswürdigkeiten wie die älteste Kirche der Stadt, San Francisco, und die Moneda, der klassizistische Präsidentenpalast, der vor wenigen Jahren noch die Einschüsse zeigte, die General Pinochets Truppen beim Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende 1973 hinterlassen hatten.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind der am Rande der Altstadt gelegene Cerro Santa Lucia, eine grüne Parkoase auf dem Hügel, auf dem Santiago gegründet wurde, und der Cerro San Cristóbal, ein in die Stadt hineinragender Vorläufer der Anden, der mit einer Zahnradbahn und einer Seilbahn erklommen werden kann. Auf dem Berg befinden sich unter anderem der Zoo von Santiago sowie eine große Marienstatue, ein Wahrzeichen der Stadt.
[Bearbeiten] Sport
Santiago ist Heimat der besten chilenischen Fußballclubs. Der Verein der Universidad Católica (UC) genießt internationales Ansehen. Weitere erfolgreiche Vereine der Hauptstadt sind Colo Colo und CF Universidad de Chile.
Ein Hippodrom findet sich im Süden der Stadt. Im ganzen Stadtgebiet verteilt befinden sich Wettstuben, in denen hauptsächlich die männlichen Einwohner Santiagos die Pferderennen an Bildschirmen verfolgen.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die bedeutendsten Unternehmen Chiles haben ihren Sitz in Santiago, ebenso viele Dependancen ausländischer Firmen.
Santiago ist auch das Medienzentrum des Landes, die nationalen Fernsehstationen senden aus der Hauptstadt, und hier erscheinen auch die überregionalen Zeitungen wie El Mercurio, La Tercera, La Nación oder Siete. Außerdem erscheint in Santiago der Condor, eine der weltweit wenigen wöchentlich erscheinenden deutschsprachigen Zeitungen.
Santiago wurde in einer Studie der Wirtschaftszeitung America Economia 2004 und 2005 noch vor Miami zur wichtigsten Stadt gewählt, um in Lateinamerika Geschäfte zu führen.
[Bearbeiten] Verkehr
Santiago ist der zentrale Verkehrsknotenpunkt des Landes mit einem internationalen Flughafen (Aeropuerto Internacional Comodoro Arturo Merino Benítez), sowie Bahnverbindungen und mehreren Busterminals, von denen aus alle größeren Städte des Landes angefahren werden.
Die 1975 eröffnete U-Bahn (Metro de Santiago) verbindet die Stadtteile, daneben fahren zahlreiche Busse, die jedoch keinem Fahrplan unterliegen. Über den genauen Linienverlauf - auch wenn sie am Bus ausgehängt sind - fragt man besser Ortsansässige oder den Fahrer.
Die Prachtstraße Alameda (eigentlich: Avenida Libertador Bernardo O'Higgins) führt in zehn Spuren am Rande der Altstadt von Südwesten nach Nordosten in Richtung des Verwaltungs- und Geschäftsviertels Providencia.
[Bearbeiten] Bildung
Folgende bedeutende Universitäten haben ihren Sitz in Santiago: Pontificia Universidad Católica de Chile, Universidad de Chile, Universidad de Santiago de Chile, Universidad Metropolitana de Ciencias de la Educación, Universidad Tecnológica Metropolitana, Universidad Academia de Humanismo Cristiano, Universidad Adolfo Ibáñez, Universidad Alberto Hurtado, Universidad Bernardo O'Higgins, Universidad Bolivariana, Universidad Católica Raúl Silva Henríquez, Universidad Central de Chile, Universidad de Artes y Ciencias Sociales und Universidad de Artes, Ciencias y Comunicación.
Weitere wichtige Universitäten sind: Universidad de Ciencias de la Informática, Universidad de Las Américas, Universidad de Los Andes, Universidad del Desarrollo, Universidad del Pacífico, Universidad Diego Portales, Universidad Finis Terrae, Universidad Gabriela Mistral, Universidad Iberoamericana de Ciencias y Tecnología, Universidad Internacional SEK, Universidad La República, Universidad Mariano Egaña, Universidad Mayor, Universidad Miguel de Cervantes, Universidad Nacional Andrés Bello, Universidad Santo Tomás und Universidad Tecnológica de Chile.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Claudia Acuña, Jazzsängerin
- Jorge Alessandri, Politiker und Präsident Chiles
- Isabel Allende, Politikerin, Präsidentin des Unterhauses von Chile
- Juan Allende-Blin, (* 1928), Komponist
- Juan Amenábar Ruiz, (1922-1999), Komponist
- René Amengual Astaburuaga, (1911-1954), Komponist
- Ramón Barros Luco, Politiker und Präsident Chiles
- Próspero Bisquertt, Komponist, Dirigent, Pianist und Lehrer
- Roberto Bolaño, chilenischer Schriftsteller
- Luis Barros Borgoño, Politiker und Vize-Präsident Chiles
- Próspero Bisquertt, (1881-1959), Komponist
- Hans Braumüller, Künstler
- Gabriel Brnčić Isaza, (* 1942), Komponist
- José Miguel Carrera, lateinamerikanischer Nationalheld und chilenischer Politiker
- Mariano Egaña Fabres, Politiker und Schreiber der Chilenischen Verfassung des Jahres 1833
- Federico Errázuriz Zañartu, (1825-1877), Politiker und Präsident
- Francisco Errázuriz, Politiker und Präsident Chiles
- Agustín Eyzaguirre, Politiker und Präsident Chiles
- Francisco Javier Errázuriz Ossa, Erzbischof von Santiago de Chile
- Juan Esteban Montero Rodríguez, Politiker und Präsident Chiles
- Elías Fernández Albano, Politiker und Präsident Chiles
- Santiago Fernández y González Barriga, Politiker und für drei Wochen Präsident Chiles
- Emiliano Figueroa Larraín, Politiker und kurzzeitig Präsident Chiles
- Eduardo Frei Montalva, Politiker und Präsident Chiles
- Eduardo Frei Ruiz-Tagle, Politiker und Präsident Chiles
- Ramón Freire y Serrano, Politiker, Offizier und Präsident Chiles
- Juan Francisco Fresno Larraín, Erzbischof von La Serena, später von Santiago de Chile
- Fernando González, chilenischer Tennisspieler
- Luis Jiménez, chilenischer Fußballspieler
- Ricardo Lagos, Präsident von Chile
- Francisco de Lastra, Politiker und kurzzeitig Director Supremo seines Landes
- Peter Lehmann, Schauspieler und Bearbeiter von Stoffen für Theateraufführungen
- Jorge González von Marées, (1900-1962), Politiker
- Roberto Matta, Maler des Surrealismus
- Humberto Maturana, chilenischer Biologe
- Jorge Arturo Medina Estévez, Bischof von Valparaíso und ein Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche
- Pedro Montt Montt, Politiker und Präsident Chiles
- José Tomás Ovalle, Politiker und Präsident Chiles
- José Joaquín Pérez Mascayano, Politiker und Präsident Chiles
- Aníbal Pinto Garmendia, Politiker und Präsident Chiles
- Diego Portales Palazuelos, chilenischer Minister, der die präsidale Verfassung Chiles schuf
- Javier Rengifo, Komponist
- Marcelo Rios, ehemaliger chilenischer Tennisspieler
- Francisco Ruiz Tagle, Politiker und Präsident Chiles
- José Luis Sánchez Besa, chilenischer Luftfahrtpionier
- Juan Luis Sanfuentes Andonaegui, Politiker und Präsident Chiles
- Domingo Santa María González, Politiker und Präsident Chiles
- Manuel Trucco, Politiker und Gouverneur der Chilenischen Zentralbank
- Alex Varas, chilenischer Fußballspieler
- Francisco Varela, Biologe und Philosoph
- Leonor Varela, chilenische Schauspielerin
- José Vicente Asuar, chilenischer Komponist
- Laura Vicuna, eine Selige der Salesianischen Familie
- Francisco Ramón Vicuña Larraín, Politiker und Präsident Chiles
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Santiago de Chile – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- www.ciudad.cl - offizielle Website der Stadtverwaltung
- Webfotos von Santiago
- www.misantiago.cl Wechselwirkendes Diagramm von Santiago
- www.mapcity.cl Stadtpläne von Chile
- Trekking Chile – umfangreiche Informationen über Trekking und Bergsteigen in Chile - inkl. Forum
- Transantiago
Koordinaten: 33° 27′ 0" S, 70° 40′ 0" W