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Feminismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zur Geschichte: siehe Frauenbewegung

Der Begriff Feminismus wurde bereits im 19. Jahrhundert gebraucht. Heute wird mit ihm vor allem die Neue Frauenbewegung bezeichnet (seit ca. 1968), und auch die Theorie der Neuen Frauenbewegung (wobei diese Theorie aus vielen einander ergänzenden und einander auch widersprechenden theoretischen Ansätzen besteht).

Inhaltsverzeichnis

Definition

Feminismus bezeichnet eine Richtung der Frauenbewegung, die von einem Dualismus der Geschlechter ausgeht und die die in der bisherigen Geschichte vorherrschende Dominanz der Männer (Patriarchat) beseitigen will. Feministinnen betonen die besondere weibliche Wesensart, die der männlichen völlig gleichwertig - manche behaupten: als die überlegene - gegenüberstehe. Sie versprechen sich von der Durchsetzung weiblicher Werte und Lebenswelten eine Bereicherung für die gesamte menschliche Gattung. Radikale Feministinnen reden von der Ablösung der Männer - durch eine Frauenherrschaft (Matriarchat), gemäßigte denken an eine wechselseitige Ergänzung der Geschlechter. Ihre besondere Aufmerksamkeit gilt dem Abbau der Vernachlässigung und Benachteiligung weiblicher Eigenschaften, Denkweisen, Leistungen in allen Lebensbereichen. Es gibt eine feministische Literaturwissenschaft und auch eine feministische Theologie, die es sich zur Aufgabe machen, die verfälschte, verdrängte oder unterschätzte Rolle von Frauen sichtbar zu machen und die jahrhundertelange Defizite zu überwinden.

Feminismus, bürgerliche Frauenbewegung, sozialistische Frauenbewegung

Während die bürgerliche Frauenbewegung - aus marxistischer Sicht - die Rechte der Frauen in einem kapitalistischen System stärken will und eine Gleichstellung mit den Männern anstrebt (Frauenwahlrecht, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Zugang für Frauen zu allen Berufen, inklusive Militär, Frauenquoten, etc.), sieht die sozialistische Frauenbewegung Abschaffung des Kapitalismus als Voraussetzung für die Befreiung der Frauen. Die Ansätze des Feminismus sehen dagegen die Unterdrückung der Frauen als direkt und nicht mittelbar systembedingt an. Dieses System wird 'Patriarchat' genannt. Die Einschätzungen, was das Patriarchat ausmacht, ob es in gesellschaftlichen, ökonomischen oder psychologischen Kategorien zu fassen ist, wie die Wechselwirkungen zum Kapitalismus und anderen Gesellschafts- und Wirtschaftsformen sind, werden kontrovers diskutiert. Bis heute hat sich keine einheitliche feministische Theorie herausbilden können und es ist umstritten, ob dies möglich ist. Trotzdem versteht sich der Feminismus durchgehend als systemoppositionell und spielt daher vor allem in der Diskussion politisch links stehender Gruppen eine große Rolle. Eine wechselseitige Beeinflussung hat es immer gegeben. Aus bürgerlicher Sicht gibt es kaum Auseinandersetzungen mit dem theoretischen Feminismus, Kritik beschränkt sich auf die politische Praxis oder einzelne prominente Vertreter. Die politische und soziale Bewegung des Feminismus geriet (wie andere Bewegungen auch) immer wieder in Krisen. Dem Rückzug ins Private folgte bei einigen Feministinnen die Hinwendung zum Esoterischen, zu einer "neuen Weiblichkeit", was heute teilweise als eigene Richtung des Feminismus angesehen wird, teilweise als Weiterentwicklung des traditionellen Differenzfeminismus. Der politische Feminismus bekämpft die aus ihrer Sicht reaktionäre Ideologie der Esoterik und die neue Religiosität.

Strömungen innerhalb des Feminismus

Heute gibt es unter anderem folgende Grundströmungen des Feminismus:

Universalismus

Universalisten gehen davon aus, dass es im Grunde keine relevanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt oder, besonders in radikalen Ausprägungen des Feminismus ab etwa 1970, dass diese zu beseitigen seien.

Radikalfeminismus (Gleichheitsfeminismus)

Die so genannten Radikalfeministinnen gehen von einer grundsätzlichen Gleichheit der Geschlechter aus und begründen die zwischen den Geschlechtern existierenden Unterschiede hauptsächlich durch gesellschaftliche Machtstrukturen und Sozialisation der Menschen. Nach dieser Theorie gibt es kein "typisch männlich" und "typisch weiblich", sondern nur durch geschlechtsspezifische Sozialisation und Aufgabenteilung begründete Verhaltensunterschiede zwischen den Geschlechtern. Die Anhänger dieser Strömung kämpfen für die Aufhebung sämtlicher geschlechtsspezifischer gesellschaftlicher Unterschiede, um so den Menschen zu ermöglichen, nach ihren individuellen Fähigkeiten und Vorlieben zu leben, statt nach gesellschaftlich vorgegebenen Geschlechterrollen.

Erstmals definiert wurde der Begriff Radikalfeminismus 1978 von Mary Daly (Gyn/Ecology: The Metaethics of Radical Feminism). Analytisch wird vor allem mit dem Gender-Konzept gearbeitet, d.h. es wird unterschieden zwischen sozialem Geschlecht (Gender) und biologischem Geschlecht (Sex). Diese Idee wurde erstmals von Simone de Beauvoir (Das andere Geschlecht, 1949) aufgeworfen und wird im deutschsprachigen Raum u.A. von Alice Schwarzer vertreten.

Dekonstruktivistischer Feminismus

Judith Butler (Das Unbehagen der Geschlechter) und andere Vertreter des feministischen Dekonstruktivismus bauen auf dem Beauvoir'schen Radikalfeminismus auf und gehen einen Schritt weiter: Sowohl das biologische Geschlecht (sex) als auch das soziale Geschlecht (gender) seien gesellschaftliche Konstrukte und das Geschlecht müsse deshalb als Klassifikationseinheit abgelehnt werden.

Ins Zentrum dieser Theorie tritt die Differenz unter Menschen, d.h. angenommene Gemeinsamkeiten/Geschlechtsidentitäten werden "aufgelöst/dekonstruiert". Stattdessen wird davon ausgegangen, dass es so viele Identitäten gibt, wie es Menschen gibt. Auch die in den vorherigen Ansätzen angenommene Zweigeschlechtlichkeit wird aus dekonstruktivistischer Sicht bestritten und durch das Anerkennen von Vielgeschlechtlichkeit ersetzt.

Psychoanalytisch orientierter Feminismus

Mit psychoanalytischen Kategorien wird nach den Ursachen der Unterdrückung des weiblichen Geschlechts gesucht. Juliet Mitchell entwickelte eine "feministische Interpretation" der Werke Sigmund Freuds. Sie interpretiert die Psychoanalyse als theoretische Erklärung "der materiellen Realität von Vorstellungen im geschichtlichen Lebenszusammenhang des Menschen" (Juliet Mitchell in: 'Psychoanalyse und Feminismus') und sieht damit die Freud'sche Theorie als psychologisches Fundament des Feminismus.

Marxistischer Feminismus

Ein Teil des Feminismus steht dem Marxismus nahe und setzt sich vor allem für die "gesamtgesellschaftlichen" Rechte der Frau ein und sieht für diese als Voraussetzung die Überwindung des kapitalistischen Systems an. Der marxistische Feminismus ist mit der Arbeiterbewegung verbunden und steht traditionell kommunistischen Parteien oder dem linken Flügel der Sozialdemokratie nahe. In der BRD war lange Zeit die Demokratische Fraueninitiative DFI ein wichtiger Vertreter des marxistisch orientierten Feminismus. Der Übergang zwischen marxistischem Feminismus und sozialistischer Frauenbewegung ist fließend. Allerdings wird innerhalb der feministischen Bewegung die traditionell marxistische Unterordnung der "Frauenfrage" als Nebenwiderspruch unter den so genannten Hauptwiderspruch, nämlich jenen zwischen Bourgeoisie und Proletariat, immer wieder in Frage gestellt.

Freudomarxistischer Feminismus

Shulamith Firestones Manifest "The dialectics of sex" (deutsch: "Frauenbefreiung und sexuelle Revolution") knüpft bei einem Freudomarxismus Reich'scher Prägung an und geht über ihn hinaus zu einem Materialistischen Feminismus. Vor allem innerhalb der 68er Studentenbewegung gab es auch an der Frankfurter Schule orientierte Ansätze mit Nähe zum Freudomarxismus.

Materialistischer Feminismus

Die marxistische Analyse wird weitgehend geteilt, allerdings unterhalb der Klassenwidersprüche wird als "Hauptwiderspruch" der Geschlechtsunterschied angenommen und in eine "materialistische Geschichtsinterpretation" einbezogen. Die teilweise daraus resultierende Forderung nach Aufhebung der biologischen Unterschiede der Geschlechter wird als Kybernetischer Feminismus (auch: "Kybernetischer Kommunismus") bezeichnet. Shulamith Firestone und Marge Piercy forderten, dass die Gen-Technologie die Fortpflanzung übernehmen solle und so die Frauen von der biologischen Notwendigkeit des Kinderkriegens befreit werden.

Autonome Feministinnen

Innerhalb der Autonomen Bewegung wird die Unterdrückung der Frauen in der Regel als ein von den Klassenwidersprüchen unabhängiger "gesellschaftlicher Widerspruch" gesehen. Damit unterscheiden sich die Autonomen von den meisten anderen radikalen linken Gruppen und geben feministischer Diskussion großen Raum.

Anarchistischer Feminismus

siehe auch AnarchaFeminismus

Differenzfeminismus

Anhänger des differenzialistischen Feminismus gehen von einer grundsätzlichen Verschiedenheit der Geschlechter aus, d. h. zwischen Männern und Frauen gebe es einen zeitlosen naturgegebenen Unterschied, der ihr Leben von Anfang an bestimme. Frauen werden naturgegebene Wesenszüge nachgesagt, die sie unabhängig von Kultur und Geschichte gemeinsam hätten.

Gynozentrischer Feminismus

Es geht um die Entdeckung und Anerkennung von Weiblichkeit, der Suche nach Wurzeln und Ursprüngen des Frauseins. Ziel ist nicht mehr die Aufhebung der Geschlechterungleichheit, sondern eine Rekonstruktion dieser Ungleichheit, die Männlichkeit ab- und Weiblichkeit aufwertet. Der gynozentrische Feminismus impliziert die Anerkennung des femininen Charakters bei Männern und Frauen gleichermaßen.

Im Gegensatz zum liberal geprägtem Universalismus beruht die Motivation der gynozentrischen Frauenbewegung auf Umkehrung der ihrer Analyse zufolge zwar geschwächten, aber dennoch vorherrschenden patriarchalen Gesellschaft. So konzentriert sich diese seit ca. 1960 existierende Strömung des Feminismus nicht mehr auf die „Angleichung an den Mann“ in politischen und sozialen Bereichen, sondern auf den „Befreiungsprozess aus der Unterwürfigkeit des femininen Geschlechts“. Die gynozentrischen Ökofeminist/inn/en (z. B.: Maria Mies) vertreten biologistische Theorien von Weiblichkeit mitunter vermischt mit esoterischen Anschauungen. Durch ihren Einfluss besteht heutzutage eine kontinuierliche Nachfrage nach Workshops zu Themen wie Menstruations- und Mondzyklus, Tanz und Körper, Göttinnenkult, Matriarchatsforschung.

Kultureller Feminismus

Kultureller Feminismus ist die Theorie, dass es fundamentale Persönlichkeitsunterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, und dass weibliche Eigenschaften etwas besonderes darstellen, das gefeiert werden soll. Diese Theorie des Feminismus unterstützt die Idee, dass es biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Zum Beispiel führt die Idee, dass "Frauen sind einfühlsamer und sanfter als Männer" zu der Theorie, dass wenn Frauen die Welt beherrschten, es keine Kriege geben würde, oder dass Frauen die bessere Kindeserziehung gewährleisten. Kultureller Feminismus versucht, den Sexismus zu überwinden, in dem er die besondere Eigenschaften und Erfahrungen von Frauen hervorhebt, und glaubt oft, dass der "weibliche Ansatz" der bessere Ansatz sei. Kultureller Feminismus ist eine Form von "Gender Feminismus".

Magischer (esoterischer) Feminismus

Eine weitere Unterteilungsmöglichkeit stellt die Ausbildung eines magisch orientierten Feminismus dar. Kritik an Hexenjagd und Hexenverfolgung steht hier unter dem Aspekt, dass diese mit unvorstellbarer Grausamkeit das Wissen von Frauen im Zusammenhang mit einer in der Hand von Frauen befindlichen Frauenheilkunde zerstört haben soll. Gleichzeitige Selbstidentifikation als Hexe oder Magierin steht in Zusammenhang mit dem Versuch, sich derartiges Wissen wieder anzueignen. Frauen feiern die Walpurgisnacht mit Demonstrationen nach dem Motto: Wir sind Frauen, wir sind viele. Wir erreichen unsere Ziele! In Deutschland kann Luisa Francia als Antipode zu Alice Schwarzer betrachtet werden.

Individualfeminismus

Eine relativ junge Strömung vertritt libertäre Theorien bis hin zum Objektivismus. Das Ziel dieser Gruppe ist es, die Individualrechte aller Menschen, insbesondere der Frauen, aber auch der Männer, zu sichern respektive zu stärken. Wichtig ist die Verwirklichung des Individuums, deren Grenzen dort gezogen werden, wo ein anderes Individuum in seiner Entwicklung behindert wird. Theoretische Zusammenhänge mit dem Anarchismus werden herausgearbeitet. Die bekannteste Individualfeministin ist Wendy McElroy.

Militanter Feminismus

Valerie Solanas forderte 1967 in ihrem Manifest “SCUM" die Vernichtung der Männer. Teils als Volksverhetzung, teils als Satire verstanden, teils als Werk einer psychisch Kranken, wurde "SCUM" zum Thema von Diskussionen innerhalb des Feminismus über dessen Grenzen.

Politische Strategie des Feminismus

(folgt demnächst)

Zentrale Themen

Die zentralen Themen des Feminismus unterliegen dem Wandel. In den letzten 30 Jahren wurden unter anderem folgende Problemkreise vom Feminismus aufgegriffen:

Kritik am Feminismus

Der Feminismus erfuhr seit seinem Bestehen Kritik von vielerlei Seiten. Da unter dem Ausdruck Feminismus diverse, teils sich widersprechende Strömungen zusammengefasst werden, und im Laufe der Zeit viele Schriften veröffentlicht wurden und viele prominente Vertreter des Feminismus hervortraten, kann meist nur von Kritik an Teilaspekten des Feminismus gesprochen werden.

Kritik innerhalb des Feminismus

Diskussionen innerhalb des Feminismus gibt es unter anderem über: Androzentrismus-Vorwurf: Vor allem Differenzialfeministen werfen den Radikalfeministen vor, sich an "männlichen" Idealen zu orientieren und dadurch patriarchale Strukturen zu reproduzieren. Eurozentrismus-Vorwurf: Von Seiten von Frauenrechtlerninnen aus Asien, Afrika, Südamerika und aus dem arabischen Raum wird den US-amerikanischen und europäischen feministischen Organisationen immer wieder vorgeworfen, auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen aus anderen Kulturräumen und insbesondere aus Entwicklungsländern, keine Rücksicht zu nehmen und mit ihrem eurozentrierten Diskurs die "Frauenrechtsfrage" für die spezifischen Bedürfnisse der Frauen aus dem europäisch-US-amerikanischen Kulturraum zu monopolisieren.

Des Weiteren herrscht Uneinigkeit über die Frage, wie mit bestehenden Geschlechtsrollenstereotypen umzugehen sei, ohne diese festzuschreiben. Andererseits sollen eventuell bestehende wichtige Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht verleugnet werden. Die Konstruktion von Geschlecht selbst ist ebenfalls Thema der feministischen Diskussion.

Regressive Kritik

Feministinnen und Frauenrechtlerinnen wurde seit dem Beginn der Frauenbewegung oftmals Unweiblichkeit und ungebührlich dominantes Verhalten vorgeworfen. Die Vorwürfe kamen hier sowohl von Männern als auch von Frauen, welche den Bruch der tradierten Rollenvorstellungen als Problem empfanden, da ihnen die Unterscheidung zwischen den Geschlechtern als unumstößlich erschien. Der Ausbruch aus der Geschlechterrolle kam der Gesellschaft als Verlust an Weiblichkeit gleich. Noch bis heute ist dieser Vorwurf explizit oder implizit Teil der Feminismuskritik.

Kritik an feministischer Wissenschaft

Einige Wissenschaftler, wie etwa David Stove (Sydney) beanstanden, dass sich der Feminismus an Universitäten unter diversen Rubriken wie Frauenforschung als "Wissenschaft" etablieren konnte. Seiner Meinung nach werde hier keine Wissenschaft, sondern pseudowissenschaftlich verbrämte Ideologie betrieben. Es bestünden Denkverbote und Dogmenlastigkeit. Mit der Substitution wissenschaftlicher Objektivität, Rationalität und Logik durch offen propagierten und praktizierten Subjektivismus werde Wissenschaft bereits theoretisch verneint und entsprechend auch nicht betrieben. Der deutsche Kriminologe und Universitätsprofessor Michael Bock weist die Existenz einer feministischen Wissenschaft gleich ganz zurück: Es gibt Feminismus und es gibt Wissenschaft, aber keine feministische Wissenschaft.

Antifeminismus

Hauptartikel: Antifeminismus

Antifeministen
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Antifeministen

Unter dem Begriff Antifeminismus werden allgemein alle Denkrichtungen und Bewegungen subsummiert, welche sich selbst in Opposition zum Feminismus sehen und diesen kritisieren. Ein bestimmter Antifeminismus existiert nicht, teilweise erfüllt er die Funktion eines bloßen Schlagwortes.

Ein früher Antifeminist war Ernest Belfort Bax (1854-1918). Vor allem in früherer Zeit lehnten große Teile der Gesellschaft die Gleichberechtigung der Frau ab. Philosophen, Theologen und Naturwissenschaftler argumentierten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein mit der "natürlichen" oder "gottgegebenen" Unterlegenheit der Frau gegenüber dem Mann und begründeten damit ihre untergeordnete Stellung in der Gesellschaft. Noch bis in die 1920er hinein wurde von einigen sogar infrage gestellt, dass Frauen überhaupt Menschen seien (z.B. Max Funke).

Seit den späten 1980er Jahren kam es in einem kleinen, aber sehr medienwirksamen Kreis wieder zu einem verstärkten Antifeminismus. Die Kritik zielt dahin, dass Frauen ja nun genug Rechte hätten, teilweise mehr als die Männer, und der Feminismus obsolet sei. Teilweise wird von "Staatsfeminismus" gesprochen. Kritiker sehen darin häufig den Versuch, zu alten Rollenbildern und Machtverhältnissen zurückzukehren.

Kritik feministischer Extreme

Sowohl innerhalb als auch außerhalb des Feminismus werden übertriebene männerfeindliche Misandrie Züge bzw. Dogmenlastigkeit einiger Richtungen des Feminismus und einzelner Vertreter kritisiert, ohne dabei den Feminismus per se abzulehnen.

Verwandte Themen

Literatur

Bücher

  • Antrobus, Peggy, The global women's movement - Origins, issues and strategies, London: Zed Books 2004
  • Susan Arndt, Feminismus im Widerstreit. Afrikanischer Feminismus in Gesellschaft und Literatur, Münster: Unrast 2000 [1]
  • Andrea Trumann: Feministische Theorie. Schmetterling Verlag 2002. ISBN 3896575805
  • Regina Becker-Schmidt und Gudrun-Axeli Knapp: Feministische Theorien zur Einführung. Junius Verlag, 2003. ISBN 3885063875
  • Sabine Hark: Dis/Kontinuitäten: Feministische Theorie. Leske + Budrich Verlag, 2001, ISBN 3810028975
  • Herrad Schenk: Die feministische Herausforderung. 150 Jahre Frauenbewegung in Deutschland. ISBN 3406060137
  • Jutta Menschik: Feminismus: Geschichte, Theorie, Praxis. Pahl-Rugenstein Verlag 1977
  • Gerda Lerner, Die Entstehung des feministischen Bewusstseins. Vom Mittelalter bis zur Ersten Frauenbewegung. Dtv, 1998. ISBN 3423306424
  • Rosemarie Nave-Herz: Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland. Leske + Budrich Verlag, 1994. ISBN 3810012505
  • Paul-Hermann Gruner: Frauen und Kinder zuerst - Denkblockade Feminismus. rororo-Sachbuch, 2000, ISBN 3-499-60946-0
  • Silke Lohschelder (Hg.) : AnarchaFeminismus. Auf den Spuren einer Utopie, Münster, ISBN 3-89771-200-8 [2]
  • Jutta Sommerbauer : Differenzen zwischen Frauen. Zur Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus, Münster 2004, ISBN 3-89771-300-4 [3]
  • Barbara Holland-Cunz: Die alte neue Frauenfrage, Frankfurt/M. 2003, ISBN 3-518-12335-1
  • Gisela Brandt u.a.: Zur Frauenfrage im Kapitalismus. Suhrkamp, 1987, ISBN 3-518-10581-7
  • Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht. Rowohlt Tb. Erstmals erschienen 1949 ISBN 3499227851
  • Brokamp/Klaus: Kein schwach' Geschlecht: Frauenpolitik, Marxismus, Neofeminismus. Weltkreis Verlag, 1981, ISBN 3-881-42267-6

Zeitschriften

Weblinks

Wiktionary: Feminismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
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