Biografie
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Eine Biografie (Biographie) (griechisch βιογραφία, von βíος - das Leben und γραφή - die Schrift) ist die Lebensbeschreibung einer Person.
Die Biographie ist die mündliche oder schriftliche Präsentation des Lebenslaufes eines anderen Menschen; ein Sonderfall der Biographie ist die Autobiographie: Eine Autobiographie liegt vor, wenn sie von dem betreffenden Menschen (großteils) selber geschrieben wurde oder er zumindest als Autor gilt. Im Buchhandel gibt es viele Autobiographien von Prominenten, deren Wahrheitsgehalt in weiteren Büchern angezweifelt wird. Im Familienverbund werden Autobiographien manchmal dem Testament beigefügt. Es soll vom Leben eine Spur übrig bleiben - die Nachkommen sollen wissen, was war.
Den Lebenslauf zu beschreiben ist auch Sinnkonstruktion. Dies führt weiter zur Frage nach dem subjektiv gemeinten und dem objektiv stattgefundenen Leben. Jeder Mensch entwirft seine eigene Biographie in unterschiedlichen Lebenssituationen (beim Bewerbungsgespräch, bei der Aufnahme persönlicher Beziehungen, bei der eigenen Lebensrückschau), und Biographien bilden auch ein wichtiges Instrument der Erinnerung an andere Personen.
Biographien sind Gegenstand der Literatur- und Geschichtswissenschaft, der Soziologie, der Pädagogik, der Psychologie, der Medizin und der Theologie. Die einzelnen Arbeitsfelder und Arbeitsgegenstände der Biographieforschung sind sehr heterogen und haben eigene Forschungstraditionen entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
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[Bearbeiten] Literaturgattung
Als Literaturgattung behandelt die Biografie meist Personen des öffentlichen Lebens wie Politiker, Wissenschaftler, Sportler, Schriftsteller oder Menschen, die durch ihr Wirken einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag geleistet haben. Wichtige Biographen deutscher Sprache waren und sind etwa: Karl August Varnhagen von Ense, Stefan Zweig, Emil Ludwig, Golo Mann. Viele biographische Texte vermischen die historischen Fakten mit freien Erfindungen (biographischer Roman, historischer Roman).
Ein frühes Beispiel für eine heroisierende Lebensbeschreibung eines politischen Herrschers aus der Antike sind etwa die Res Gestae Divi Augusti. Aber auch die Biografien mancher (bis dahin) unbekannter Personen sind verbreitet (z. B. Anna Wimschneider, Herbstmilch).
Lebensbilder sind Kurz-Biografien von derartigen Personen ohne historischen Rang. Sie werden oft von Genealogen, Familien- und Heimatforschern verfasst; Biografien dagegen von Biografen. Die beschriebenen Personen sind je nach Anspruch, historischer Bedeutung oder Auslegung Verwandte, einfache Mitmenschen oder historische, kulturelle oder bedeutende Persönlichkeiten. Umgangssprachlich wird manchmal auch der (stichwortartige) Lebenslauf eines Menschen als dessen Biografie (auch „Vita“) bezeichnet.
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie - dem eigenen Lebenslauf - ist u. a. Thema und Inhalt der eher psychoanalytisch ausgerichteten Biografiearbeit.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Die Ursprünge der Biografie im antiken Griechenland
[Bearbeiten] Definition
Nach Momigliano: Darstellung des Lebens eines Menschen von der Geburt bis zum Tod.
Nach Friedrich Leo: chronologische Darstellung von Geburt bis zum Tod, Gruppierung der Geschehnisse um die Hauptperson, Erfassung des Lebens nach Rubrike, moralisch-didaktische Ausrichtung.
Dies sind moderne Erfassungen der antiken Biographie, aber keine eigene in der Antike gefasste Literaturtheorie.
Nach Leo gibt es zwei Formen, von denen die erste, literarisch wenig anspruchsvolle, für Personen des Geisteslebens gedacht sei, die zweite, deutlich qualitätsvollere Form, für Politiker, Könige und Feldherren gedacht sei (Schule des Peripatos). Dies wurde jedoch mit dem Fund von Satyros’ Biographie des Euripides (Dialogform) erschüttert.
[Bearbeiten] Entstehung
Die Biographie entstand im 4. Jahrhundert v. Chr. als ein Produkt des Übergangs von der sich auflösenden Polis-Kultur der klassischen Zeit zur Monarchie der hellenistischen Zeit.
In der demokratischen Polis herrschte das Ideal vor, dass sie nicht eine Summe von Individuen war, sondern eine wirkliche Gemeinschaft. Die nach dem peloponnesischen Krieg eingeleitete und durch Philipp II. von Makedonien und Alexander d. Großen betriebene Entwicklung führte bei den Griechen zu einer stärkeren Herausstellung des Individuums. Kennzeichnend für die Polis-Ära ist die Historiographie, während die Biographie für die hellenistische Ära kennzeichnend ist.
Es keimten auch die Dichter- und Gelehrtenbiographien auf, da auch hier die Individualisierung Einzug hielt. Es genügte nicht mehr die Werke der Dichter zu haben, sondern man wollte auch die Viten lesen.
Als Prototyp für die Dichter- und Gelehrtenbiographien gilt Platons Apologie, die zahlreiche biographische Anmerkungen über das Leben des Sokrates enthält. Sie ist nur ein Teil einer ausgeprägten Sokrates-Literatur.
Die Biographie als Literaturgattung kann aufgrund der genannten Punkte als Indiz für bestimmte politisch-soziale Prozesse gewertet werden.
Etwas ganz anderes ist der Lebenslauf oder der Tabellarische Lebenslauf (die vita) in einer schriftlichen Stellenbewerbung. Ein ritualisiertes Schreiben, um sich in ein positives Licht zu stellen. Soweit noch ganz ähnlich zur Autobiographie. Aber dieser "Lebenslauf" dient in seiner Strukturierung besonders der Herausstellung ganz bestimmter beruflicher Merkmale. Dieser wird hier nicht behandelt.
[Bearbeiten] Biographie im Griechenland des 5. Jahrhunderts
Aus dem Rahmen der unter 2. geschilderten Prozesse fallen die biographischen Exkurse in den Werken der Historiker Herodot und Thukydides.
Herodot beschreibt in seinen Historien das Leben des Kyros in den bereits bekannten Kategorien (I, 107-130: Abstammung, Geburt, Kindheit und Jugend; I, 177-188: ausgewählte Taten und Leistungen; I, 201-214: letzter Feldzug und Tod) und des Kambyses (III, 1-66). Diese beiden Viten sind geprägt von Exkursen und vielen Erzählungen nebenbei. Diese für die Poliszeit außergewöhnlichen Biographien dürften zwei Gründe haben: zum einen sind beide porträtiert worden, gerade weil sie keine Griechen, sondern Exponenten eines monarchistischen Regimes waren, welches auch schon in Aischylos’ Persern eindrucksvoll skizziert wurde, zum anderen gab es durch die zahlreichen Quellen aus Inschriften über die Könige viel zu berichten. Der aus Kleinasien stammende Herodot vereinte die Eigenheiten der Kulturkreise, die sich hier berührten.
Thukydides beschreibt in der Pentekontaetie im ersten Buch seiner Geschichte des peloponnesischen Krieges in den Kapiteln 135-138 das Leben des Themistokles zwischen Verbannung und Tod und zuvor in den Kapiteln 128-134 das Schicksal des Spartaners Pausanias. Beide Episoden erzählen die Geschichte von verbannten Politikern, die sich um ihre Poleis verdient gemacht haben. Unter Berücksichtigung des Schicksals von Thukydides, der selbst verbannt wurde, darf man diese Passagen nicht als Charakterstudie und Betrachtung beider Personen betrachten, sondern als Kritik im Umgang mit verdienstreichen Persönlichkeiten in der Polis.
Als einzig komplette Biographie jener Zeit gilt das Werk des Skylax von Karyanda, der das Leben des Herakleides von Mylassa erzählt. Hier ist aber auch wieder der bei Herodot relevante Punkt interessant, dass es sich wieder um das Scharnier zwischen den Kulturkreisen handelt. Herakleides war Karer und dies war ein Volk in Kleinasien.
[Bearbeiten] Biographie in der klassischen Zeit Griechenlands
Isokrates schuf aus den Gattungen Enkomion (zuvor in Versmaßen, nie auf Politiker, sondern auf Personen aus künstlerisch-athletischen Kreisen, Beispiel: Pindar u.a. mit ihren Epinikien) und Epitaphios (Reden auf die Kriegstoten, nicht auf Einzelpersonen, sondern auf das Kollektiv der Gefallenen, Beispiel Thukydies II, 34-46, Epitaphios des Perikles auf die Gefallenen des peloponnesischen Krieges) das Prosa-Enkomion, die Vita des Euagoras I.. Es wurde vielleicht zwischen 370 und 365 v. Chr. abgefasst, in jedem Fall frühzeitig nach dem Tod des Euagoras 373 v. Chr. Gliederung: cap. 1-11: Vorwort, in cap. 8 beschreibt Isokrates, dass er beide Gattungen verbindet und ist sich somit der Innovation bewusst; cap. 12-21: Herkunft und Familie des Euagoras; cap. 22/23: Kindheit des Euagoras; ab cap. 24: politische Karriere des Euagoras; Abschluss: Anweisung an den Sohn des Euagoras, dem Vater nachzueifern. Charakteristisch für dieses Werk: Erhebung des Euagoras über andere, Erhebung in die Nähe der Götter --> Individualisierung im griechischen Kulturraum.
Xenophon verfasste die Biographie des Agesilaos und die Kyrupaideia. In der Agesilaos-Biographie, die deutlich kürzer ist als Isokrates’ Euagoras, lobt er den spartanischen König Agesilaos; Xenophon hatte sich nach dem Feldzug des Kyros gegen seinen Bruder, den Perserkönig Artaxerxes, welchen er in der Anabasis verarbeitete, in Sparta niedergelassen und mit Agesilaos angefreundet. Diese Biographie schönt deutlich das Leben des Agesilaos und lässt Details weg. Beweis hierfür ist Xenophons Hellenika, die Details aus dem Leben des Agesilaos berichtet, welche nicht in die enkomiastische Stimmung der Biographie passen. Gliederung: cap. 1,1-5: Einleitung, Lobes-Intention, Herkunft; 1,6-2,31: lobende Darstellung der Taten (unter Weglassung und Schönung!); 3,1-10,4: Katalog der Aretai des Agesilaos; 11: Zusammenfassung. Besonderheit: Vergleichsmöglichkeit zwischen dem Biographen Xenophon und dem Historiographen Xenophon.
Nicht eindeutig der Biographie zuzuordnen ist die Kyrupaideia, welche mehrere Gattungen vereint (Geschichtsdarstellung, historischer Roman, didaktischer Roman, Erziehungsschrift, Militärhandbuch, Enkomion). Vieles ist Phantasie, Abschweifungen dienen als Zeugnis guter persönlicher Gestalt. Am Ende vergleicht Xenophon das aktuelle Persien mit dem Persien des Kyros und stellt ein vernichtendes Urteil über das Persien seiner Zeit auf.
[Bearbeiten] Griechische Biographie im Hellenismus und in der frühen Kaiserzeit
Die oben erwähnten Entwicklungen sind voll ausgereift, die hellenistische Monarchie hat das Poliswesen vollkommen verdrängt. Als Zeitalter des Individuums erforderte der Hellenismus geradezu Viten von Politikern, Feldherrn, Künstlern und Philosophen. Dies schlug sich vermutlich in einer sehr großen Menge an Texten nieder, die uns weitestgehend nicht erhalten sind, wie dies allgemein für den Hellenismus typisch ist. Leider ist es zahlenmäßig nicht einmal zu erahnen, wie groß die biographische Produktion nun wirklich war.
Theophrasts Charaktere sind keine Biographien im eigentlichen Sinn, sondern stellen Verhaltensmuster dar. Sie können als empirische Studien für ein größeres Werk gedient haben. Theophrast gehörte dem Peripatos an, der einer biographischen Richtung immerhin den Namen gab. Die Charaktere lenken den Focus ganz stark auf das Individuum und auf den individuellen Charakter. Dies wird für die weitere hellenistische Biographie prägend.
Aristoxenos aus Tarent (geb. 370 v. Chr.; Tod unklar) hat zahlreiche Werke verfasst (insgesamt 453 Bücher), war Konkurrent des Theophrast für die Nachfolge des Aristoteles als Scholarch des Peripatos. Im Gegensatz zu anderen Peripatetikern war er nicht allgemein versiert, sondern auf Musik und Biographie spezialisiert. Er schrieb hauptsächlich Philosophen-Biographien, vielleicht auch eine Alexander-Biographie, da bei Plutarch auf eine Beschreibung Alexanders durch Aristoxenos hingewiesen wird.
Hermippos aus Smyrna (geb. zw. 289 und 277 v. Chr.; gest. nach dem Tod des Chrysippos, welcher zwischen 208 und 204 v. Chr. gestorben ist) entwickelte die Biographie der Peripatetiker weiter. Er selbst gehörte dieser Schule nicht an, sondern lebte in Alexandria. Plutarch beruft sich an mehreren Stellen auf Hermippos. Er scheint zahlreiche Biographien verfasst zu haben. Sueton wird aus zwei Gründen eine Ähnlichkeit zu Hermippos nachgesagt: zum einen lassen beide Gerede und Anekdoten einfließen, zum anderen haben beide zahlreiches Quellenmaterial, denn Hermippos konnte auf die Bibliothek in Alexandria zugreifen, während Sueton das kaiserliche Archiv unter sich hatte.
Satyros wurde am Schwarzen Meer geboren. Seine Lebensdaten sind nicht näher zu bestimmen, sein Leben muss aber vor der Regierungszeit des Ptolemaios VI. Philometor (180-145 v. Chr.) gelegen haben oder in die Regierungszeit hineingereicht haben. Die Zeugnisse von Satyros sind nur spärlich. 1912 fand man in Oxyrhynchos einen Papyrus mit einem längeren Ausschnitt aus einer Euripides-Biographie. Historiker sehen hierin einen Beweis für das ungebrochene Interesse des Hellenismus für die großen Klassiker. Es gibt aber zwei Merkmale dieser Biographie: Satyros hat keine Quellenforschung betrieben, sondern die Fakten aus den Tragödien des Euripides selbst und aus den Komödien des Aristophanes, der Euripides sogar als Frauenfeind skizziert. Außerdem hat Satyros diese Biographie als Dialog verfasst, in dem der Autor selbst Gesprächspartner des Euripides ist. Belegt sind Biographien von Pythagors, Empedokles, Platon, Diogenes, Alkibiades, Dionysios II. von Syrakus und Philipp II. von Makedonien, außerdem über die Sieben Weisen. Er schrieb auch ein Werk mit dem Titel "Über Charaktere".
Antigonos von Karystos (2. Hälfte des 3. Jahrhunderts) schrieb ausschließlich Philosophenbiographien. Er schrieb nicht chronologisch oder nach System, sondern versuchte Charakterbilder zu zeichnen. Meist beschreiben seine Biographien den Weg zur Philosophie und den Tod, sind also nicht das Leben umfassend. Auf ihn bezog sich später im 3. Jahrhundert n. Chr. Diogenes Laertios.
Alkidamas (um 400 v. Chr.) verfasste das berühmte Certamen Homeri et Hesiodi, in dem Homer und Hesiod miteinander wettkämpfen. Es ist in Hexametern verfasst und enthält auch Biographisches.
Die wohl berühmtesten Biographien unseres Kulturkreises finden sich jedoch im Neuen Testament und sind den Auswüchsen der hellenistischen Literatur zuzuordnen, da die kanonischen Evangelisten als hellenistische Gebildete gelten, festzustehen scheint dies bei Lukas.
Die Evangelien weisen biographische Merkmale auf, enthalten die Geburt (außer Mk), die Genealogie (Mt, Lk), die Taten Jesu, seinen Prozess und letztendlich den Tod, sowie als Zusatz und Novum die Wiederauferstehung.
Am deutlichsten tritt dies bei Lukas hervor: Prooimion, Ankündigungen der Geburten Johannes d. Täufers und Jesu, Geburten, Taufe, Stammbaum, Predigten/ Gleichnisse/ Wunder, Abendmahl, Verrat, Prozess, Tod, Wiederauferstehung, Himmelfahrt. Mit der Himmelfahrt endet die personalisierte Darstellung der Geschichte des Kerns des Kerns des Christentums. Nun spielt für die weitere Geschichte nicht mehr die Person Jesus die große Rolle, sondern die Gemeinschaft der Jünger, was dazu führt, dass Lukas nach der Himmelfahrt auf die Historiographie umschwenkt. Dies ist geradezu der Prozess der Individualisierung, nur eben umgekehrt.
[Bearbeiten] Plutarch
Plutarch wurde 45 n. Chr. in Chaironeia in Böotien geboren. Seine Familie war wohlhabend. Da er finanziell unabhängig war, konnte er in Athen Philosophie studieren. Plutarch wurde Philosophie-Wissenschaftler, also er war kein Philosoph, der eine eigene Lehre formulierte. Nach dem Studium kehrte er nach Chaironeia zurück und blieb dort, von einigen Reisen abgesehen. In Rom lernte er den Kaiservertrauten Q. Sosius Senecio kennen. Dem L. Mestrius Florus hatte er das Bürgerrecht zu verdanken, für das er den Namen Mestrius Plutarchus annahm. Er nahm einige Ämter in Chaironeia wahr und gehörte dem Priesterkollegium von Delphi an. 125 n. Chr. starb Plutarch. Den größten Teil seines Schaffens nahmen die Moralia ein, die aus 78 Einzelschriften bestanden. Sie behandeln populärhistorische, philosophische und alltägliche Fragen.
Plutarch schrieb Biographien für die Kaiser von Augustus bis Vitellius. Die Biographien von Otho und Galba sind erhalten, bei Tiberius und Nero hat man noch Fragmente, der Rest ist verloren. Die Kaiserviten schildern fortlaufend die Geschichte und sind nicht als Einzelviten gearbeitet.
Die Parallelbiographien des Plutarch zeigen jeweils einen Griechen und einen Römer, die durch besondere Leistungen, Eigenschaften oder Qualitäten verbunden waren. Die Parallelbiographien sind also nicht als Bezeichnung für Biographien gedacht, die die Viten parallel lebender Menschen beschreibt. Die Reihenfolge, in der Plutarch geschrieben hat, ist unbekannt, in den heutigen Editionen sind die Biographien nach den Daten der jeweils griechischen Person geordnet. In der Perikles-Vita erhalten wir den Hinweis, dass Plutarch die Viten nicht als Gesamtwerk geplant hat, sondern sie schrittweise geschrieben und herausgegeben hat. Bis auf ein Paar sind die Parallelbiographien erhalten: Epaminondas und Scipio Africanus sind verloren. Der Vermutung nach bildeten sie den Auftakt der Parallelbiographien. Die Paare: Theseus/ Romulus: Stadtgründer; Lykurg/ Numa Pompilius: Gesetzgeber; Solon/ Poplica: Reformer; Aristeides/ Cato der Ältere: herausragende sittenstrenge Politiker; Themistokles/ Camillus: herausragende militärische und strategische Leistungen; Kimon/ Lucullus: militärische Qualität; Perikles/ Fabius Maximus: zuerst verkannt, dann bestätigt und beide Zögerer; Nikias/ Crassus: große militärische Niederlage mit eigenem Tod; Alkibiades/ Coriolan: wechselten in Auseinandersetzungen die Seiten; Lysandros/ Sulla: militärische Verdienste; Agesilaos/ Pompeius: militärisches Talent; Pelopidas/ Marcellus: militärische Fähigkeiten; Dion/ Brutus: Kampf gegen Tyrannen; Timoleon/ Aemilius Paullus: „politische Organisatoren“; Demosthenes/ Cicero: herausragende Redner, stellten Fähigkeiten in den Dienst des Kampfes für die Freiheit; Phokion/ Cato der Jüngere: Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung; Alexander/ Caesar: Feldherren; Eumenes/ Sertorius: als Ausländer Heerführer; Demetrios/ Antonius: Mischung positiver und negativer Eigenschaften; Pyrrhos/ Marius: militärische Qualitäten; Agis und Kleomenos/ Tiberius und Gaius Gracchus: Sozialreformer; Philopoimen/ Flaminius: Wohltäter der Griechen, Besonderheit: beide Zeitgenossen des Plutarch und hatten im Gegensatz zu allen anderen etwas miteinander zu tun.
Man fragt sich sicher, was Plutarch zum Schreiben solcher Biographien bewogen hat. Es mag das Streben gewesen sein, die großen Persönlichkeiten Griechenlandes mit Römern zu vergleichen, um die Gleichwertigkeit von Römern und Griechen zu zeigen. Ferner herrschte in der Zeit, in der er die Parallelbiographien schrieb (1. Hälfte des 2. Jahrhunderts), eine ausgeprägte Griechenfreundlichkeit im kulturellen Bereich.
[Bearbeiten] Autobiografie
Eine Autobiografie („Selbstbeschreibung“) liegt vor, wenn die Biografie von der betreffenden Person selbst verfasst ist oder sie wenigstens als Verfasser gilt. Vielen Prominenten stand auch ein professioneller Ghostwriter hilfreich zur Seite.
Viel Autobiografisches entnimmt sich bereits der ersten der Selbstbetrachtungen des römischen Kaisers Mark Aurel. Als erste Autobiografie im eigentlichen Sinne gelten die „Confessiones“ („Bekenntnisse“) des Aurelius Augustinus; er schrieb sie in den Jahren 397 und 398.
Zu den autobiografischen Texten gehören auch die Memoiren („Erinnerungen“). Bei ihnen liegt die Gewichtung oft mehr auf den herausragenden, für eine breite Öffentlichkeit interessanten Ereignissen und der Autor wirft einen erweiterten Blick auf alle daran beteiligten Personen.
siehe Hauptartikel: Autobiografie
[Bearbeiten] Das Leben als Abfolge unterschiedlicher Ereignisse
[Bearbeiten] Arten von Ereignissen
Ein Lebenslauf kann sich aus der Abfolge unterschiedlichster Ereignisse zusammensetzen. Einige sind vorhersehbar und für viele Personen einer Generation innerhalb eines Lebensabschnitts sehr wahrscheinlich = normative Ereignisse
Andere Ereignisse haben einen zeitgeschichtlichen Charakter. Alle Lebenden in diesem Land haben davon gehört, es miterlebt. Die Bedeutung ist jedoch je nach Betroffenheit und Lebensalter sehr verschieden. (Beispiele: der zweite Weltkrieg, der Fall der Mauer, der 11. September 2001)
Kritische Lebensereignisse können einem Lebenslauf eine Wende in eine unerwartete Richtung geben, dabei kann diese Lebenskrise später durchaus positive Folgen haben. Diese positive oder negative Wendung ist nicht sicher vorherzusehen (wird eher befürchtet).
- Beispiele: Unfälle, Tod des Ehepartners, schwere Krankheit von Familienangehörigen, dauernder Arbeitsplatzverlust, Teilnahme an Kriegsereignissen. Hungerperiode durchgemacht - für viele sehr alte Menschen kam es im Lauf des Lebens sogar dreimal dazu: nach 1918, 1927-1931 und nach 1944 noch einmal(das ist ein Beispiel, wo es sich mit zeitgeschichtl. Ereignissen mischt). Scheidung oder lebensgefährliche Erkrankung.
Mit "brüchigen" Lebensläufen sind Biographien gemeint, die vom Verlauf der meisten Personenen in vergleichbarer sozialer Position mehrfach abweichen. Sie sind normalerweise in der Familiensaga selten vertreten. Es ist z. B. die Rolle des schwarzen Schafs.
Auch die Einteilung der Lebensabschnitte in den Biographien kann variieren - Beispiel Jugend und Kindheit haben heute eine andere Bedeutung als zur Zeit der Industriellen Revolution.
[Bearbeiten] Beispiel für die Zusammensetzung einer "typischen" Lebensgeschichte
Es folgt eine "typische" Lebensgeschichte, zusammengesetzt aus den oben genannten Ereignisformen.
- Kindheit, Elternhaus, Geschwister
- typische normative Ereign.: Geburt von Geschwistern, Kindergartenbesuch
- Schulzeit (etwa bis 14. Lj)
- typische normative Ereign.: 1. Schultag, 1. Hlg. Kommunion (r.kath.), Zeugnisse, Schulfreundschaften, Schulabschluss (früher mit 14 üblich)
- In diese Phase fallen oft die ersten Erinnerungen an ein "politisches" / zeitgeschichtliches Ereignis, das als "wichtig" für die Biografie eingestuft wird. (z. B. Fall der Mauer)
- Jugend, Berufsausbildung
- typische normative Ereignisse: Konfirmation (evang.), 1. Tag d. Lehre, Moped-Führerschein, Freisprechung, Bundeswehr (bei ju. Männern)
- Pubertät, erste Liebe
- evtl. weiterführ. Schulbesuch (Mittl. Reife, Abitur)
- Jung. Erwachsene
- typische normative Ereign.: Führerschein, verliebt/verheiratet/schwanger o.ä., erste größere Auslandsreise ohne Eltern
- Zeit d. Familiengründung
- typische normative Ereign.: Hochzeit, Taufe
- Kindererziehung
- typische normative Ereign.: Umzug/Hausbau, gemeinsame Urlaube, Familienfeiern
- Nachelterliche Gefährtenschaft (Ausdruck für den Zeitabschn. nach dem Auszug der Kinder aus der eleterlichen Wohnung)
- typische normative Ereign.: Auszug d. letzten erwa. gewordenen Kindes, Feiern am Arbeitsplatz, Silberne Hochzeit
- Ältere/-er ArbeitnehmerIn
- typische normative Ereign.: Übernahme einer Leitungsfunktion in der Firma, Dankesrede des Chefs bei Pensionierung. Man lebt als Großmutter/-vater "auf".
- Übergang ins Rentenalter (evtl. mit voriger Phase zusammengefasst)
- Witwenschaft (bei Frauen eine häufige Lebenslage)
- typische normative Ereign.: Tod d. Ehemanns etwa 70 - 75 Lj., Umzug in den Haushalt von einem erwa. Kind, Uroma werden
- Kritische Ereignisse: Anhäufung schwerer Krankheiten zu einer massiven Behinderung im Alltagsleben
- Hochaltrigkeit
- typische normative Ereign.: Feierlichkeit bei runden Geburtstagen, Umzug ins Pflegeheim
- Zuschreibung von Altersweisheit
[Bearbeiten] Die biographische Methode in den Sozialwissenschaften
Die Biografieforschung ist in der Soziologie ein Forschungsansatz der Qualitativen Sozialforschung und befasst sich mit der Rekonstruktion von Lebensverläufen und zugrunde liegender individuell vermittelter, gesellschaftlicher Sinnkonstruktionen auf der Basis biografischer Erzählungen oder persönlicher Dokumente. Das Textmaterial besteht in der Regel aus verschriftlichten Interviewprotokollen, die nach bestimmten Regeln ausgewertet und interpretiert werden.
[Bearbeiten] Qualitativer Forschungsansatz
Die Biografieforschung ist im Rahmen der qualitativen Forschungsansätze als Einzelfallstudie zu bewerten. Mit der Wahl, Einzelfallstudien durchzuführen, ist eine Herangehensweise an das Forschungsfeld bezeichnet und noch nicht eine Methode.
Die Biografieforschung bedient sich bei der Datenauswertung nicht einer einzelnen Methode, sondern ist als Forschungsansatz zu verstehen, in dem verschiedene Methoden angewendet werden. Dabei ist die am häufigsten verwendete Methode der Datenerhebung bei Lebenden das narrative Interview ("erzählen" lassen) und/oder das offene Leitfadeninterview (Befragung), sonst überwiegt die klassischen (sozio)historische Quellenerschließung bis hin zur modernen Inhaltsanalyse.
In der Gerontologie wird "biographische Methode" die systematische Erkundung des Lebenslaufs einer Person im Rahmen eines größeren Forschungsvorhabens genannt. Dabei müssen die zur Unterstützung der Erinnerung gestellten Fragen auf ihre Offen- bzw. Geschlossenheit hin überprüft werden, damit die erzählende Person nicht von vorneherein durch die Interviewer auf eine Blickrichtung hin eingeengt wird. Dazu ist ein Leitfaden zu erstellen und auf verschieden Anforderungen zu überprüfen.
[Bearbeiten] Lebensspanne
Mit dem Durchschreiten der Lebensspanne geht ein stetiger Wandel von sozialen Rollen einher, die ein Individuum einnimmt und verliert (z.B. Fräulein Xyz, Mutter, empty nest, Pensionierung). Dabei ändert sich auch die persönliche Wahrnehmung der eigenen Rolle und der Aufgaben. Nach Ursula Lehr werden durchschnittlich 17,5 markante Einschnitte pro Biographie beobachtet. 2/3 davon als negativ, 1/3 positiv erlebt. Frauen berichten mehr zwischenmenschliches, Männer mehr sach-, berufsorientiertes.
Lebenserfahrung kann aber kaum nur als Durchschreiten einer Normalbiographie betrachtet werden. Das Wort Wahlbiographie trifft die Lage besser, weil gesellschaftliche Modernisierung heute vor allem in der Ausdifferenzierung von Lebens- und Familienformen liegt.
[Bearbeiten] Das mögliche Vorgehen in einer Studie
Technisch bedeutet dieser Forschungsansatz den Vergleich verschiedenster Biographien unter gemeinsamen Ordnungskategorien. Dazu werden die mündlich erfassten Biographien in die Schriftform übertragen werden (transkribiert). Anschließend werden die Interviews durch mindestens zwei Personen ausgewertet (engl.: rating /gesprochen: rähting, bzw. neudeutsch geratet).
Dies ermöglicht Vergleiche zwischen mehreren Biographien, z. B. ob sie Aussagen zum Forschungsthema enthalten. Zwei Analysten vergleichen danach ihre jeweilige Einschätzung, wie sehr ausgeprägt in der Biographie diese Ordnungskategorien in Erscheinung treten. (H. Thomae)
[Bearbeiten] 10 Dimensionen der Biographie
Als zehn Dimensionen der Altersbiographie nach Hans Thomae sind zu berücksichtigen: genetische und Ernährungslage zu Beginn des Alternsprozeß, stattgefundene Veränderungen im biologischen System, Veränderungen im sozialen System, sozioökonomischer Status und ökologische, und Veränderung in den des kognitiven Systems, Konstanz und Veränderung in der Persönlichkeit , individueller Lebensraum(subjektiv erlebter), Lebenszufriedenheit oder Grad der Balance zwischen Bedürfnissen und Situation, Fähigkeit diese Balance herzustellen., Soziale Kompetenz (Fähigkeit selbständig, verantwortungs- und aufgabenbezogen zu leben).
[Bearbeiten] Altern und Biographie als Aufgabe
Diverse Phasenlehren der Soziologie und Entwicklungspsychologie beschreiben Abschnitte und Aufgaben, die in diesem jeweiligen Alter(-sabschnitt) zu erfüllen sind; z.B. Selbstverwirklichung, Ordnung schaffen, Weisheit. Daraus entstand der psychologische Beschreibungsversuch von Entwicklungsaufgaben. Das Ziel kann Zufriedenheit mit der eigenen Geschichte, dem eigenen Leben jedoch auch neue Aufgabenstellung an sich selbst heißen.
Während früher von den vier Abschnitten Kindheit, Junger Erwachsener, Erwachsener, Großeltern (mit nahtlosem Übergang in die Phase eines hochaltrigen Menschen/Greis) relativ klare Vorstellungen herrschten, kann heute bereits von 7 deutlich verschiedenen Lebensabschnitten gesprochen werden. Sie haben jeweils eigene Rollendefinitionen und Verhaltensmuster. Es sind die eigenen Abschnitte Jugend, RentnerIn, Hochaltriger Mensch hinzugekommen.
Die Phase des Großelterndaseins beginnt gegenwärtig etwas später als zum Beginn des 20. Jhdt.´s und entspricht zeitlich etwa im Erwerbsleben dem Begriff „Ältere Arbeitnehmer“. Die Gerontologie weist auf eine zunehmende Ausdifferrenzierung der Alternsphase hin. Der frühere stufenlose Übergang von hier ins Greisenalter ist durch die Lebensverlängerung entfallen. Hundertjährige sind zwar eine Besonderheit aber sicher keine Ausnahmeerscheinung mehr. Neunzig- und Hundertjährige können sehr verschiedene Lebenswelten um sich herum errichtet haben.
[Bearbeiten] Gerontologie und Biographie
In der professionellen Altenpflege bringt die Biographie Vorteile in einer "Persönlich-Machung" der bis dahin relativ anonymen PatienIn/KundIn im Heim. Denn viele PatientInnen/KundInnen ziehen dort ein, ohne dass ihre Lebensgeschichte bekannt wäre. Sie erscheinen zunächst als eine Ansammlung von Problemlagen und nicht unbedingt als eine über Jahrzehnte gereifte Persönlichkeit. Angehörige, die dazu befragt werden könnten, sind manchmal auch nicht bekannt. Die Biographie ist dort also zunächst wie ein Puzzle mit vielen Leer-Stellen, die erst allmählich mit den Ereignissen des individuellen Lebens ausgefüllt werden können.
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Theorie der Biografie allgemein
- Klein, Christian (Hg.): Grundlagen der Biographik. Theorie und Praxis des biographischen Schreibens. Stuttgart/Weimar: Metzler 2002. ISBN: 3-476-01904-7 (Literatur-, sozial-, geschichtswissenschaftliche Aspekte, juristische und praktische Fragen)
[Bearbeiten] Biografie als Literaturgattung
- Pierre Bourdieu, Die biographische Illusion. BIOS (1990), Heft 1
- Siegfried Kracauer: „Die Biographie als neubürgerliche Kunstform“. In: Ders., Das Ornament der Masse, suhrkamp taschenbuch 371, Frankfurt am Main 1977, S. 75-80.
- Nadel, Ira Bruce: Fiction, Fact and Form. London u. Basingstoke 1984.
- Osborn/Schweitzer/Trilling: Erinnern, Lambertus 1997, ISBN 3-7841-0932-2
- Scheuer, Helmut: Biographie. Studien zur Funktion und zum Wandel einer literarischen Gattung vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Stuttgart: Metzler 1979.
[Bearbeiten] Biografie in den Sozialwissenschaften
- BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung (http://www.fernuni-hagen.de/INST_GESCHUBIOG/bios/)
- Bude, H., Rekonstruktion von Lebenskonstruktionen - eine Antwort auf die Frage, was die Biographieforschung bringt, in: Kohli, M./Robert, G. (Hg.), Biographie und soziale Wirklichkeit. Neue Beiträge und Forschungsperspektiven, Stuttgart 1984
- Cicourel, A.V., Mark, in: Kohli, M., Soziologie des Lebenslaufs, 1978
- Fuchs, W., Biographische Forschung. Eine Einführung in Praxis und Methoden, Opladen 1984
- Kohli, M., Soziologie des Lebenslaufs, Darmstadt 1978
- Lamnek, S.: Qualitative Sozialforschung Bd. 2, Methoden und Techniken, Weinheim 1995
- Lehr, Ursula: Zur Situation der älterwerdenden Frau. Beck, München. 1987. ISBN 3406 3222263
- Rosenthal, G.: Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibung, Frankfurt am Main 1995
- Thomae, Hans: Alternsstile und Altersschicksale. Ein Beitrag zur differentiellen Gerontologie, Bem, Stuttgart, Wien. 1983.
[Bearbeiten] Biografie in den Geschichtswissenmschaften
- Bödecker, hans Erich (Hg.): Biographie schreiben. Göttingen: Wallstein 2003.
- Hähner, Olaf: Historische Biographik. Die Entwicklung einer geschichtswissenschaftlichen Darstellungsform von der Antike bis ins 20. Jahrhundert, Frankfurt/M.: Lang 1999.
- Winkelbauer, Thomas (Hg.): Vom Lebenslauf zur Biographie. Geschichte, Quellen und Probleme der historischen Biographik. Horn 2000.
- Zimmermann, Christian von (Hg.): (Auto)Biographik in der Wissenschafts- und Technikgeschichte. Heidelberg: Palatina 2005.
[Bearbeiten] Biografie-Sammlungen über ältere Menschen
- Bliminger, Eva; Ertl, Angelika; Koch-Straube, Ursula u.a. 1996. Lebensgeschichten. Biographiearbeit mit alten Menschen. Hannover: Curt R. Vincentz Verlag, 2. Aufl.,177 S., 17,90 EUR
- Dörr, Margarete. 1998. Wer die Zeit nicht miterlebt hat. Frauenerfahrungen im Zweiten Weltkrieg und den Jahren danach. Frankfurt/Main [u.a.]: Campus Verlag. 3 Bd., 1559 S., 25,00 EUR. ISBN 3-593-36095-0. Zum Inhalt: Die Historikerin Margarete Dörr befragte von 1988 bis 1996 über 500 deutsche Frauen nach ihren Erfahrungen im Nationalsozialismus. Dabei entstand eine einzigartige Dokumentation, die für die Geschichtsschreibung zur NS-Zeit aufschlußreiche Details und wichtige Erkenntnisse verfügbar macht, gerade noch rechtzeitig, bevor die Zeitzeuginnen ihre Erinnerungen mit ins Grab nehmen.
- Hirsch, Helga. Schweres Gepäck. Flucht und Vertreibung als Lebensthema. 2004. Hamburg: edition Körber-Stiftung. ISBN 3-89684-042-8. Zum Inhalt: Hirsch begleitet Menschen der zweiten Generation von Vertriebenen auf der Suche nach ihren biografischen Wurzeln und den Belastungen durch Heimatverlust. Ergänzend zu sieben literarisch verfassten Lebensläufen, die beispielhaft für unterschiedliche Aspekte von Vertriebenenschicksalen stehen, analysiert Helga Hirsch in ihrem Begleittext die Erfolge, aber auch Misserfolge der Integration. Sie beschreibt den Wandel der kollektiven Erinnerung seit Kriegsende in Ost und West und spürt den mentalen Spätfolgen in der zweiten Generation der Vertriebenen nach.
- Michael Richter: Gekommen und geblieben. Deutsch-türkische Lebensgeschichten. Hamburg: edition Körber-Stiftung. 3. Aufl., 2004. 280 S., 14,00 EUR. ISBN 3-89684-048-7
- Regine Schneider: 55plus - Die Kunst des Älterwerdens. ISBN 3-8218-5625-4 .
- Wierling, Dorothee (Hrsg.). 2004. Heimat finden. Lebenswege von Deutschen, die aus Russland kommen. Hamburg: edition Körber Stiftung. 280 S., 14,00 EUR. ISBN 3-89684-043-6
[Bearbeiten] andere
- Genealogie - Halt in der Vergangenheit der eigenen Familie versprechen sich viele von der Genealogie/Familienforschung. Dazu eine Übersicht in geo.de, Heft Sept. 2004
- Gerhard, U.: Typenkonstruktion bei Patientenkarrieren, in: Kohli, M. / Robert, G.(Hg.) 1984
- Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.); Weingandt, Birgit. 2001. Biographische Methoden in der Geragogik – qualitative und inhaltsanalytische Zugänge. KDA-Schriftenreihe „thema“, Bd. 167. Köln: Eigenverlag. 96 S.
- Bushido (siehe www.kingbushido.de)
[Bearbeiten] Siehe auch
- Allgemeine Deutsche Biographie
- Altern
- Biografieforschung
- Biographische Nachschlagewerke
- Deutsche Biographische Enzyklopädie
- Familiengeschichte
- Neue Deutsche Biographie
Biografische Artikel in Wikipedia finden sich alphabetisch und nach Themen sortiert unter Portal:Biografien und Liste der Biografien.
Der einfachen Erstellung einer Biografie auf Wikipedia dient die Formatvorlage Biografie.
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Biografie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- biographie.net - Verzeichnis von Biografien im WWW
- Elektronische Allgemeine Deutsche Biographie Gesamtregister vom Mittelalter bis zur Gegenwart der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB) und der Neuen Deutsche Biographie (NDB). Nur die Artikel der ADB sind auch digital (fotografiert) zugänglich
- Biographische Datenbank im Datenbank-Infosystem DBIS
- Personennamen, biographische Datenbanken, Lexika usw. im hbz Werkzeugkasten
- Biographische Recherchen in FabiO (Fachbibliographien und Online-Datenbanken) des Bibliotheksservice-Zentrums Baden-Württemberg (BSZ)
- Historisch-biographische Informationsmittel
- Biographische sowie allgemeine Lexika und Wörterbücher in Bibliographieren mit dem Internet von Heinrich Richard Schmidt
- polarluft.de - Alphabetisches Verzeichnis von Biographien im Netz
- FemBio - Biografien bedeutender Frauen international (mehr als 30.000 Frauen)
- Homepage des Biografienhistorikers Andreas Herbst mit Datenbank
- BBKL Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon des Verlags Traugott Bautz
- Verband deutschsprachiger Biografinnen und Biografen
- Erinnerungen Raum geben - Making Memories Matter - eine Ausstellung mit "Guckkästen " auf Erinnerungsstücke. (agathof.de bzw. www.age-exchange.org.uk/mmm/). Diese ehemaligen Munitionskisten wanderten reihum durch Europa. Sie sind auch ein Gestaltungsbeispiel für Erlebtes, auch erlebte Geschichte in der individuellen Einmaligkeit
- Focus-Online Biografien-Lexikon
- Biographie und Biographiearbeit mit Demenzkranken [1]
- Biographie- und Gewohnheitenerhebung in der Pflege Artikel bei Pflegewiki (pflegewiki.de)
- Blog rund um das Thema "Biografie"
- Blog mit vielen Frauenbiografien